Heillose Welt, Schöne Nacht
Bei den Opernfestspielen in Heidenheim hat man in der diesjährigen Jubiläumssaison zum 50-jährigen Bestehen des Festivals auf die sattsam erprobte Zwangsvermählung zweier musikdramatischer Eifersuchtsdramen aus Italien gesetzt, Ruggero Leoncavallos Einakter «Der Bajazzo» mit Pietro Mascagnis «Cavalleria rusticana». Aber auf ungewöhnliche Weise miteinander verbunden. Und siehe da: In den romantischen Ruinen der Burg Hellenstein geht die Idee sogar unter Open-Air-Bedingungen auf.
Kehrt man, wie es die Regisseurin Petra Luisa Meyer hier wagte, die sonst übliche Reihenfolge der Stücke um, dann muss der Mann, der im «Bajazzo» den Liebhaber seiner Frau erdolchte, dafür bei «Cavalleria rusticana» mit dem Leben büßen. Zwingend führt das nun zweite Stück die im ersten schon vorgeführte Grenzsprengung zwischen Kunst und Wirklichkeit fort, und durch die ungewohnte Art der Verschränkung hört man das Unvermittelte, Schroffe zumal in Leoncavallos Musik hier allerdings ganz neu.
Dafür sorgt auch Marcus Bosch. Der Nürnberger Generalmusikdirektor, seit 2010 auch Künstlerischer Leiter des Festivals, hat nicht nur dessen Auslastung auf 98 Prozent gesteigert, die finanziellen Grundlagen verbessert und ...
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Opernwelt September/Oktober 2014
Rubrik: Panorama, Seite 54
von Susanne Benda
ML = Musikalische Leitung
I = Inszenierung
B = Bühnenbild
K = Kostüme
C = Chor
S = Solisten
P = Premiere
AP = A-Premiere
BP = B-Premiere
UA = Uraufführung
WA = Wiederaufnahme
Deutschland
Aachen
Tel. 0241/478 42 44+0180/500 34 64
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– Bernstein, West Side Story: 21. (P), 28.9.; 1., 5., 9., 11., 18., 25.10.; 2., 15., 22., 29.11.; 6., 19., 25.,...
Denkbar weit spannt sich der programmatische und musikalische Bogen beim diesjährigen Festival-Sommer der Santa Fe Opera. Die Schauplätze der drei hier besprochenen Produktionen reichen vom Paris der 1920er-Jahre über ein Konzentrationslager am Ende des Zweiten Weltkriegs bis hin zum Privatleben des chinesischen Staatsmannes Sun Yat-Sen und der zeitlosen...
Es bietet sich ja wirklich an. Mit großer Geste schwingt die Treppe den Berg hinauf, wie von Skylla und Charybdis flankiert, vom Dom links, von der Sankt Severi Kirche rechts. Man muss schon blind sein, um die Eignung dieses Ortes als Bühne nicht zu erkennen.
Schon wenige Jahre nach der Wende, 1994, hat das Theater Erfurt damit begonnen, hier im Sommer die...
