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Sie hielt vor allem das 18. Jahrhundert in Atem. Sie verzauberte Komponisten und Librettisten gleich reihenweise. Allein in den letzten drei Jahrzehnten, zwischen 1771 und 1796, sind fünfundzwanzig Vertonungen zu verzeichnen, die ihr huldigen: Andromeda, die Gefesselte und von Perseus Befreite. Der dem Mannheimer Kreis zugehörige Cannabich widmete ihr ein Ballett, Herr von Dittersdorf eine Symphonie; derweil entschieden sich Reichardt, Fiorillo und Paisiello für eine Oper. So auch Michael Haydn.
Hieronymus Graf von Colloredo hatte von ihm eine neue Oper anlässlich des fünfzehnten Jahrestages seiner Ernennung zum Salzburger Erzbischof erbeten. Es sollte im Sinne des Zeitgeistes eine «Opera seria» sein; für Haydn war das Neuland, er hatte sich, was die Bühne betrifft, bislang ausschließlich auf dem Gebiet des Singspiels getummelt. Während Mozart also an seinem «Don Giovanni» arbeitete, saß Haydn über einem antiken Stoff. Als Vorlage diente, neben den Ovid’schen «Metamorphosen», Corneilles fünfaktiges Drama «Andromède». Das Libretto stammt von jenem Giambattista Varesco, der unter anderem auch den Text für Mozarts «Idomeneo» besorgt hatte. Am 14. März 1787 erfolgte die ...
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Sie sind der Schrecken jedes Kostümbildners: Die textile Variationsbreite in Francis Poulencs «Gespräche der Karmeliterinnen» beschränkt sich in der Regel auf den Zuschnitt des Nonnenhabits. Dass ausgerechnet am Schweriner Theater an dieser Werkkonvention gerüttelt werden würde, war kaum zu erwarten: Angesichts einer nach wie vor prekären finanziellen Zukunft...