Es werde Licht
Als Künstlerin war sie von raumgreifender, manchmal erschlagender Kreativität, dabei eine Seele von Mensch – rosalie, wie sie sich als Hommage an ihren Lehrer Jürgen Rose nannte. Aufsehen erregte die 1953 im schwäbischen Gemmrigheim Geborene erstmals 1994, als sie Bühne und Kostüme für den (von Regisseur Alfred Kirchner handzahm inszenierten) Bayreuther «Ring» entwarf und dabei Wolfgang Wagner mit ihren genial verfremdeten Alltagsfunden aus Bau- und Verbrauchermärkten anfänglich schier zur Verzweiflung brachte.
Es war, wie kaum je in der «Ring»-Geschichte, ein Gesamtkunstwerk – und das Publikum begeistert.
Ausstatterin wollte sie nie sein. Zu diesem Unwort, pflegte sie selbstbewusst zu entgegnen, falle ihr nur der Herrenausstatter ein. Die Bühne war für rosalie ein Raum ästhetischer und damit auch theatraler Visionen. Licht «malte» sie wie Farben und rückte es folglich mehr und mehr ins Zentrum ihrer bildkünstlerischen Kreationen. 2006 entwarf sie für Georg Friedrich Haas’ «Hyperion»-Symphonie bei den Donaueschinger Musiktagen eine riesige, die ganze Halle als Bild-Klang-Polyphonie umspannende Lichtskulptur aus 3178 beleuchteten Plastikeimern – heute im ZKM Karlsruhe, allerdings ...
Weiterlesen mit dem digitalen Monats-Abo
Sie sind bereits Abonnent von Opernwelt? Loggen Sie sich hier ein

- Alle Opernwelt-Artikel online lesen
- Zugang zur Opernwelt-App und zum ePaper
- Lesegenuss auf allen Endgeräten
- Zugang zum Onlinearchiv von Opernwelt
Sie können alle Vorteile des Abos
sofort nutzen
In seiner letzten Oper «Der goldene Hahn» erzählt Nikolai Rimsky-Korsakow, frei nach Alexander Puschkins gleichnamigem Versmärchen, eine «unglaubliche Geschichte» (so der Untertitel): Ein Intellektueller, ein Machthaber und eine freie Frau treffen aufeinander. Der Astrologe benutzt den Zaren Dodon, um in den Besitz der Zariza von Schemachan, einer Orientalin, zu...
58. Jahrgang, Nr 8
Opernwelt wird herausgegeben von
Der Theaterverlag – Friedrich Berlin
ISSN 0030-3690
Best.-Nr. 752303
Redaktion Opernwelt
Nestorstraße 8-9, 10709 Berlin
Tel.: +49(0)30/25 44 95 55
Fax: +49(0)30/25 44 95 12
redaktion@opernwelt.de
www.der-theaterverlag.de/opernwelt
Redaktion
Jürgen Otten, Albrecht Thiemann (V. i. S. d. P.)
Redaktionsbüro
Andrea Kaiser...
Am Anfang ist schon alles vorbei: Das Personal von Aribert Reimanns «Gespenstersonate» nach August Strindberg liegt in der neuen Produktion der Staatsoper in der Schiller-Theater-Werkstatt am Boden. Bis ein junger Mann hereinstürzt, der Student Arkenholz – nun regen sich die Toten, raffen ihre alten Rollen zusammen, um sie noch einmal zu spielen.
Otto Katzameier,...