«Es ist ein strukturelles Problem»

Sexuelle Belästigung und Gewalt sind an bundesdeutschen Theatern und Opernhäusern nach wie vor an der Tagesordnung. Seit 2018 gibt es Themis, eine Vertrauensstelle, die Betroffenen juristische und psychologische Hilfestellung leistet. Ein Gepräch mit Eva Hubert

Opernwelt - Logo

Frau Hubert, gleich drei Fragen zum Einstieg: Seit wann gibt es Themis – die Vertrauensstelle gegen sexuelle Belästigung und Gewalt –, was ist das genau, und wie ist es entstanden?
Seit Mai 2018 gibt es den gemeinnützigen Trägerverein, die Beratung und den richtigen Betrieb haben wir am 1. Oktober 2018 aufgenommen.

Themis geht zurück auf eine Initiative des Bundesverbandes Schauspiel, der neben Fernsehsendern und dem Deutschen Bühnenverein verschiedene weitere Verbände der Film- und Fernsehwirtschaft zu einem runden Tisch zum Thema «Einrichtung einer Beratungsstelle für Opfer von sexueller Belästigung und Gewalt am Arbeitsplatz» eingeladen hatte. Diese Gesprächsrunde kam aber erst dann voran, als die Kulturstaatsministerin Monika Grütters die Anschubfinanzierung für eine solche Stelle für die ersten drei Jahre von jeweils 100.000 Euro übernahm. Die Verabredung war, dass die Arbeitgeberseite sich finanziell ebenfalls am Haushalt von Themis beteiligt, was sie mit knapp 60 Prozent auch tut. Nach drei Jahren, ab Mitte 2021, sollen dann die Arbeitgeber komplett die Finanzierung übernehmen. Damit tun sie sich aber – gerade jetzt in Corona-Zeiten – sehr schwer. An Themis sind vier ...

Weiterlesen mit dem digitalen Monats-Abo

Sie sind bereits Abonnent von Opernwelt? Loggen Sie sich hier ein
  • Alle Opernwelt-Artikel online lesen
  • Zugang zur Opernwelt-App und zum ePaper
  • Lesegenuss auf allen Endgeräten
  • Zugang zum Onlinearchiv von Opernwelt

Sie können alle Vorteile des Abos
sofort nutzen

Digital-Abo testen

Opernwelt März 2021
Rubrik: Focus Spezial, Seite 10
von Eva Behrendt & Franz Wille

Weitere Beiträge
TV-Klassiktipps März 2021

alpha

14.03. – 21.30 Uhr
Der Goggolori – Eine Oper wird geschrieben

14.03. – 22.10 Uhr
Hiller: Der Goggolori

Die «bairische Mär mit Musik in acht Bildern und einem Epilog» auf ein Libretto von Michael Ende wurde ein Jahr nach der erfolgreichen Uraufführung 1985 am Staatstheater am Gärtnerplatz aufgezeichnet.
ML: Schick, I: Meyer-Oertel, S: Fürst, Weckert, Klepper,...

Disput der Gefühle

Es gibt einen Meyerbeer vor Meyerbeer. Ehe der Berliner Bankiersspross 1831 in Paris mit «Robert le Diable» ins Metropolen-Rampenlicht trat und danach mit «Les Huguenots», «Le prophète» und «Vasco da Gama» bahnbrechende Grands Opéras schrieb, entstanden zwischen 1817 und 1824 in Italien Werke, die sich erkennbar der dortigen Operntradition verschrieben und doch...

Personalien, Meldungen März 2021

JUBILARE

Yuri Simonov kam in Saratow an der Wolga zur Welt. Er studierte am Leningrader Konservatorium bei Nikolai Rabinowitsch und begann seine Karriere als Assistent Jewgeni Mrawinskis bei den Leningrader Philharmonikern. Sein Erfolg beim Dirigentenwettbewerb der Accademia Santa Cecilia in Rom 1968 bescherte ihm ein Jahr später die Einladung ans Moskauer Bolschoi...