Personalien, Meldungen März 2021
JUBILARE
Yuri Simonov kam in Saratow an der Wolga zur Welt. Er studierte am Leningrader Konservatorium bei Nikolai Rabinowitsch und begann seine Karriere als Assistent Jewgeni Mrawinskis bei den Leningrader Philharmonikern. Sein Erfolg beim Dirigentenwettbewerb der Accademia Santa Cecilia in Rom 1968 bescherte ihm ein Jahr später die Einladung ans Moskauer Bolschoi Theater.
Kurz nach seinem umjubelten Debüt mit Verdis «Aida» wurde er zum bis dato jüngsten Chefdirigenten ernannt – und wurde, da seine Amtszeit erst 1985 endete, auch zu dem am längsten amtierenden Pultchef in der Geschichte des Hauses. Simonov leitete zahlreiche Neuproduktionen russischer und westlicher Opern und Ballette und setzte sich für die Werke Wagners ein, die nach fast 40 Jahren wieder Eingang ins Repertoire fanden. Während dieser Zeit dirigierte er regelmäßig die Leningrader und Moskauer Philharmoniker, das Staatliche und das Moskauer Rundfunkorchester der UdSSR sowie die Philharmonischen Orchester von Kiew, Minsk und Riga. 1982 gab er sein Debüt an einem westlichen Opernhaus mit dem Dirigat von Tschaikowskys «Eugen Onegin» am Londoner Royal Opera House, wo er vier Jahre später auch die Saison mit Verdis «La ...
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Opernwelt März 2021
Rubrik: Service, Seite 46
von Andrea Kaiser
Die Provokation war evident, ästhetisch wie ideologisch. Heiner Müllers «Sechs Punkte zur Oper», zwei Jahre nach der Uraufführung von Paul Dessaus Musiktheater «Lanzelot» auf ein Schauspiel von Jewgeni Schwarz formuliert, trafen ins Mark eines Staates, der sich von Anbeginn an nicht sicher war, wie er mit seinen Künsten zu verfahren hatte. Das bewies schon allein...
Oper und Corona. Man könnte inzwischen genauso gut von Gott und Satan sprechen. Die Zuschauerräume sind leer. Genau das, wofür wir innigst kämpfen sollen, die Oper, geht nicht mehr. Studieren, Opernregisseur werden, eine Karriere aufbauen, den Druck des Studiums aushalten, uns im (stark strukturierten) Establishment des (stark subventionierten) Opern-Business...
Um die Welt zu verstehen, ihren Lauf, ihre wahnwitzigen Wendungen, empfiehlt sich von Zeit zu Zeit ein geneigter Blick in den Wirtschaftsteil einer seriösen Tageszeitung, sagen wir: der «SZ». Da las man Anfang Februar mit staunenden Augen, dass Hegdefonds an der New Yorker Wall Street binnen weniger Tage umgerechnet 16,6 Milliarden Euro verloren hatten, weil...