Eine Frage der Technik
Herr Beczała, stehen Sie gerade vor einem Fachwechsel?
Wechsel ist das falsche Wort, eher Erweiterung. Das passiert in meiner Karriere allerdings schon seit geraumer Zeit. Der Lohengrin etwa passt in dieses Muster. Auch «Un ballo in maschera» ist eine klare Vorbereitung für die nächsten Schritte. Und demnächst der Radames in «Aida».
Laut ihrer Webseite zählen auch Mozart-Rollen nach wie vor zu Ihrem Repertoire.
Singen Sie Don Ottavio oder Tamino weiterhin?
Beides könnte ich morgen singen! Aber ich habe mich bewusst entschieden, mein Repertoire zu erweitern. Die Konsequenz ist ganz einfach: Wenn man das Lineal nach rechts verschiebt, bleiben links ein paar Rollen liegen. Mozart ist für mich Vergangenheit. Ich werde zwar immer noch gefragt, ob ich nicht Lust habe, als Tamino einzuspringen. Aber ich muss mich auf die Rollen konzentrieren, die ich zu singen habe.
Wie grenzen Sie aktuell Ihr Repertoire ein?
Seit letzter Spielzeit singe ich Cavaradossi, seit einigen Jahren sind Don José und Maurizio in «Adriana Lecouvreur» in meinem Repertoire. Ich mag aber den Begriff Spinto-Tenor nicht. Lieber nenne ich es, auch wenn es ein Oxymoron ist, das leicht-schwerere Fach. Ich will ...
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Opernwelt Juli 2020
Rubrik: Magazin, Seite 60
von Regine Müller
Vom Bahnhof biegt mit anmutigem Abwärtsschwung eine Ladenzeile ab, Kirschbäume blühen vor viktorianischen Reihenhäusern. Queens Park, zehn U-Bahn-Minuten von der Innenstadt, atmet Kleinstadtfrieden. Aber auch London ist, Covid-bedingt, langsam dicht. Der Gourmet-Coffeeshop, wo ich Pavel Kolesnikov treffen soll, brüht nurmehr to go. Eine Bäckerei hat noch Tische...
61. Jahrgang, Nr 7
Opernwelt wird herausgegeben von Der Theaterverlag – Friedrich Berlin
ISSN 0030-3690
Best.-Nr. 752335
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Andrea Kaiser | redak...
Er war der letzte Zeuge einer großen Epoche französischer Gesangskunst. 1924 im südfranzösischen Béziers geboren, erhielt Gabriel Bacquier seine Ausbildung am Pariser Conservatoire und trat 1953 am Brüsseler Théâtre de la Monnaie sein erstes festes Engagement an. 1956 wechselte er an die Pariser Opéra Comique und wurde drei Jahre später Mitglied der Opéra, deren...