Eine Frage der Technik

Seit Jahren hält sich Piotr Beczała beständig und krisenfrei an der Weltspitze. Nun wagt der polnische Tenor den Schritt zum Verismo

Herr Beczała, stehen Sie gerade vor einem Fachwechsel?

Wechsel ist das falsche Wort, eher Erweiterung. Das passiert in meiner Karriere allerdings schon seit geraumer Zeit. Der Lohengrin etwa passt in dieses Muster. Auch «Un ballo in maschera» ist eine klare Vorbereitung für die nächsten Schritte. Und demnächst der Radames in «Aida».

 

Laut ihrer Webseite zählen auch Mozart-Rollen nach wie vor zu Ihrem Repertoire.

Singen Sie Don Ottavio oder Tamino weiterhin?

Beides könnte ich morgen singen! Aber ich habe mich bewusst entschieden, mein Repertoire zu erweitern. Die Konsequenz ist ganz einfach: Wenn man das Lineal nach rechts verschiebt, bleiben links ein paar Rollen liegen. Mozart ist für mich Vergangenheit. Ich werde zwar immer noch gefragt, ob ich nicht Lust habe, als Tamino einzuspringen. Aber ich muss mich auf die Rollen konzentrieren, die ich zu singen habe.

 

Wie grenzen Sie aktuell Ihr Repertoire ein?

Seit letzter Spielzeit singe ich Cavaradossi, seit einigen Jahren sind Don José und Maurizio in «Adriana Lecouvreur» in meinem Repertoire. Ich mag aber den Begriff Spinto-Tenor nicht. Lieber nenne ich es, auch wenn es ein Oxymoron ist, das leicht-schwerere Fach. Ich will ...

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Opernwelt Juli 2020
Rubrik: Magazin, Seite 60
von Regine Müller

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