Editorial, Januar 2012

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Im Januar 2012 wird überall der 300. Geburtstag Friedrichs des Großen gefeiert. In Berlin zum Beispiel mit einer großen Ausstellung des Staatlichen Instituts für Musikforschung (26. Januar bis 24. Juni) und mit zwei konzertanten Aufführungen von «Montezuma» im Schiller Theater (26. und 28. Januar): Vesselina Kasarova singt die Titelpartie, Anna Prohaska und Pavol Breslik stehen auf der Besetzungsliste. Michael Hofstetter dirigiert, ein Mitschnitt ist geplant. Großer Aufwand also für die «Tragedia per musica», deren Text der Monarch höchstselbst schrieb.

Dass der Alte Fritz ein begeisterter Musiker war, hat Adolph Menzel mit seinem berühmten Gemälde verewigt und verklärt. Ganz so holdselig, von Goldgrund umfasst und quasi die Musik selbst personifizierend, kann Friedrich II. nicht gewesen sein. Ist nicht meist Fantasie im Spiel, wenn es um seine musischen Ambitionen geht? Anderseits sind einige seiner Impulse noch immer kaum bekannt. Ein neues Buch korrigiert jetzt eingeschliffene Meinungen.

Sabine Henze-Döhring, Professorin der Universität Marburg, hat gründlich recherchiert. In diesem «Opernwelt»-Heft bringen wir ein Kapitel ihres neuen Buches als Vorabdruck. Fried-
rich II. ...

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Opernwelt Januar 2012
Rubrik: Editorial, Seite 1
von Stephan Mösch, Albrecht Thiemann

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