Editorial August 2017
Wir haben es kommen sehen. Unsere im Jahrbuch «Oper 2016» veröffentlichte «Chronique scandaleuse» über Planungschaos und explodierende Kosten auf der Kölner Bühnenbaustelle schloss mit einer düsteren Prognose: «Die Verantwortlichen gehen davon aus, dass ... die Sanierung womöglich noch mehrere Jahre erfordert.» Da hatte der nach Aufdeckung massiver Baumängel neu bestellte «technische Betriebsleiter» Bernd Streitberger sein Amt gerade angetreten – und belastbare Prognosen für den Sommer 2017 angekündigt.
Und Streitberger hat Wort gehalten, Anfang Juli gab er die von einem Expertenteam gestützten Ergebnisse seiner Bestandsaufnahme bekannt: Frühestens im Herbst 2022 sei mit der Übergabe des Schauspiel- und Opernhauses am Offenbachplatz zu rechnen; die Baukosten bezifferte er auf bis zu 570 Millionen Euro. Unter dem Strich wird es für die Stadt noch teurer: Auf rund 110 Millionen Euro belaufen sich die bis Ende 2022 anfallenden Mieten für die beiden Ausweichspielstätten, das Deutzer Staatenhaus (Oper) und das Mühlheimer Depot (Schauspiel). Die parteilose Oberbürgermeisterin Henriette Reker, erst seit Oktober 2015 im Amt, nannte die Entwicklung ein «Desaster».
Ein Problemfall bleibt ...
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