Donizetti: Rita ou Le Mari battu
Da streiten sich zwei Männer um eine Frau, nicht etwa, um sie zu gewinnen, sondern um sie loszuwerden. Denn die Frau ist die widerspenstige, herrschsüchtige Rita, Schankwirtin, respektive – in der Lausanner Inszenierung – Inhaberin einer zwielichtigen Strandbar. Sie hat den trotteligen Peppe geheiratet, nachdem ihr erster Ehemann, der Seemann Gasparo, für verschollen erklärt wurde. Letzterer kehrt aber überraschend zurück. So beginnt der Streit darüber, wer an Ritas Seite gehört, oder vielmehr, wer ihr entfliehen kann.
Eric Vigié, der neue Direktor der Lausanner Oper, setzt in der Regie auf Tempo und Spektakel, stellt den drei Solisten nicht allein den im Libretto vorgesehenen, vorwiegend stummen Kellner Bartolo als überdrehte Einstein-Parodie gegenüber, sondern obendrein einen kindlichen Mafioso mit Leibwächter und – im Gefolge Gasparos – einen trinkfreudigen Eisbären zur Seite. Bei allem Slapstick und Spielwitz steht indes die musikalische Buffonnerie im Vordergrund, köstlich und virtuos.
Donizetti und Gustave Vaëz (Librettist der «Favoritin») hatten diese Farce 1841 geschrieben, ohne dass ein Auftrag vorlag. Der groteske Einakter mit französischen Dialogen wurde aber erst 1860 ...
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