«Die letzte romantische Oper»
Populär ist «Die Frau ohne Schatten» in den 100 Jahren seit ihrer Uraufführung am 10. Oktober 1919 an der Wiener Staatsoper nicht geworden. Dank ihres Textbuchs (des literarisch vielleicht anspruchsvollsten der Operngeschichte), der offenen Symbolik des Plots und der Attraktivität ihrer fünf Hauptrollen reizt sie dennoch gerade in jüngster Zeit immer wieder Regisseure, Dirigenten und Sänger. Märchenmagie, Politparabel, freudianisch inspirierte Fallgeschichte, Dekonstruktion – die Palette der Lesarten scheint unerschöpflich.
Besonders interessant: Christof Loys (auf DVD dokumentierte) Inszenierung für die Salzburger Festspiele 2011. Der Regisseur stellte die erste, 1955 von Karl Böhm in den Wiener Sofiensälen eingespielte Gesamtaufnahme der Oper nach. Der «Schatten», um den sich die Handlung dreht, ist dabei auch der Schatten der Vergangenheit. Eine Perspektive, die das allegorische Stück auf ebenso überraschende wie überzeugende Weise erdet
Am 10. Oktober 1919, ein knappes Jahr nach dem Ende des Ersten Weltkriegs, wurde in Wien «Die Frau ohne Schatten» uraufgeführt – hochbesetzt mit Maria Jeritza (Kaiserin), Lotte Lehmann (Färberin), Lucie Weidt (Amme), Richard Mayr (Barak) und ...
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Opernwelt Jahrbuch 2019
Rubrik: Die Frau ohne Schatten, Seite 124
von Uwe Schweikert
Vor 150 Jahren, am 25. Mai 1869, war es so weit: Mit einer Festvorstellung von Mozarts «Don Juan» nahm in Wien das k. k. Hof-Operntheater, die heutige Staatsoper, den Betrieb auf. Der pompös-pathetische Historismus des Gebäudes passte perfekt zur Macht-Attitüde einer Monarchie, die ihren imperialen Anspruch in Stein meißelte. Auch das Palais Garnier, 1875...
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