«Das Ensemble ist der Star»

Wie Klaus-Peter Kehr und Bernd Loebe, die Masterminds der «Opernhäuser des Jahres», in Mannheim und Frankfurt Schule machen: ein Dialog über Teamgeist und Gesprächskultur, Neugier und Ausdauer, Zweifel und Zuversicht

Opernwelt - Logo

Zum zweiten Mal in der Geschichte der «Opernwelt»-Umfrage stehen gleich zwei Häuser ganz oben. Vor acht Jahren war die Doppelspitze – das Theater Bremen und die Komische Oper Berlin – eine echte Überraschung. Diesmal lag das Ergebnis in der Luft: Immer wieder hatten das Nationaltheater Mannheim und die Oper Frankfurt unter dem Strich mit hohen Quoten abgeschnitten. Schon 2003 konnte sich Bernd Loebe über einen ersten Platz freuen, 2013 landete Klaus-Peter Kehr einen starken zweiten.

Leidenschaft, Beharrlichkeit und ein ungebrochenes Vertrauen in die Kraft des Ensembletheaters zahlen sich aus – auch das spiegelt sich in der diesjährigen Wahl. Zumal, wenn Innovation und Tradition, Abenteuer und Erfahrung, Neugier und Loyalität so aufregend ineinandergreifen wie in Mannheim und Frankfurt.

Herr Kehr, wer im Internet nach Informationen über Sie sucht, hat es schwer: Keine eigene Seite, kein Eintrag bei Wikipedia, die biografische Notiz auf der Website des Nationaltheaters umfasst gerade mal sieben Sätze. Machen Sie sich gern unsichtbar?
Klaus-Peter Kehr: Um Sichtbarkeit im Netz kümmere ich mich tatsächlich nicht. Mir ist es wichtiger, für Künstler, Mitarbeiter und das Publikum da zu ...

Weiterlesen mit dem digitalen Monats-Abo

Sie sind bereits Abonnent von Opernwelt? Loggen Sie sich hier ein
  • Alle Opernwelt-Artikel online lesen
  • Zugang zur Opernwelt-App und zum ePaper
  • Lesegenuss auf allen Endgeräten
  • Zugang zum Onlinearchiv von Opernwelt

Sie können alle Vorteile des Abos
sofort nutzen

Digital-Abo testen

Opernwelt Jahrbuch 2015
Rubrik: Opernhaus des Jahres, Seite 4
von Albrecht Thiemann & Uwe Schweikert

Weitere Beiträge
«Immer wieder hat Lulu mich gerufen»

Erste Freundschaft mit Lulu schloss sie in Nürnberg. Fast zwei Jahrzehnte liegt das nun schon zurück. Seitdem hat die Figur Marlis Petersen nicht mehr losgelassen. Und sich mit jeder neuen Begegnung gewandelt. Dmitri Tcherniakovs Münchner Inszenierung war ihre neunte Produktion von Bergs Oper. Und wieder schien Marlis Petersen die Rolle neu zu erfinden. Einen...

Von frivol bis Fußball

Plüschwerk für harmoniebedürfige Abonnenten? Bequeme Polsterware für kassenbewusste Spielplangestalter? Dieses Image hat die Operette abgestreift. Fast überall vorbei die Zeit der Saubermann-Bearbeitungen aus den Wirtschaftswunderjahren. Her mit dem damals unterschlagenen dreckigen Ton, dem frechen Orchesterklang, dem scharfen Witz! «Rekonstruktion» lautet heute...

Schlüsselreize

Obersalzberg, freier Blick auf Rom. Vorm Panoramafenster in Berchtesgaden kann der Volkstribun Cola Rienzi ungestört seinen Befriedungsfantasien nachhängen. Dem Zuschauer wird nicht recht wohl dabei. In der getäfelten Hölle des Berghofs fand Regisseur Philipp Stölzl sein bislang frappierendstes, polarisierendstes, unverschämtestes Bild. Ein Kurzschluss! Rienzi und...