Das Ende im Anfang

Es könnte ein großer Wurf werden: Vera Nemirova und Sebastian Weigle starten mit «Rheingold» den neuen «Ring» der Oper Frankfurt

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Ring»-müde? Gilt nicht für Rhein-Main. Viele Opernbühnen der Region planen den tetralogischen Kraftakt. Da werden wohl wieder beträchtliche Kapazitäten gebunden. Oder ist der monumentale Viererpack inzwischen das Normalmaß für theaterunternehmerischen Ehrgeiz? Die Zustimmung des Publikums scheint, woran ein Walter Legge noch nicht glauben wollte, absolut sicher. In Frankfurt geht man jetzt offenbar ziemlich entspannt an die Nibelungenarbeit.

Stress-Touren à la Herbert Wernicke oder Christine Mielitz stehen nicht an, Rekordleistungen im Zusammenhang mit einem Schnellfeuer-«Ring» (vier Premieren in vier Tagen) sind sowieso nicht mehr zu überbieten. Nach einer «Walküre» im kommenden Oktober wird denn auch die gesamte nächste Frankfurter Spielzeit von vielen anderen, teilweise extravaganten Vorhaben (darunter die deutsche Erst­aufführung von Aulis Sallinens «Kullervo») besetzt sein. Und die aktuelle «Rheingold»-Premiere behindert gegen Ende einer intensiven Saison offenbar keineswegs die aufwändigen Repertoire-Neuigkeiten «Daphne» (Strauss) und «La Damnation de Faust» (Berlioz).

Die frische Frankfurter Wagneriade wird von Vera Nemirova in Szene gesetzt, die am selben Haus vor einigen ...

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Opernwelt Juni 2010
Rubrik: Im Focus, Seite 18
von Hans-Klaus Jungheinrich

Vergriffen
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