Aus dem Geist des Belcanto
Für Wilhelm Furtwängler war er der «schwärzeste Bass» auf Erden, aber es ist nicht allein dieser Superlativ, der Gottlob Frick (1906-1994) zu einem Jahrhundertsänger machte. Ein unverwechselbares Timbre, makellose Technik und eine unbestechliche künstlerische Integrität zeichneten ihn aus und sicherten seinen Nachruhm. Mehr als fünf Jahrzehnte lang (1934-1985) war er aktiv, schier unüberschaubar ist sein diskografischer Nachlass. Da bedurfte es schon einiger Findigkeit, um aus Anlass seines 25.
Todestags in diesem Jahr wenn nicht durchweg Neues, so doch wenig Bekanntes an die Öffentlichkeit zu bringen. Die Profil-Edition Günter Hänssler hat sich dieser Herausforderung gestellt und sie mit einigem Glück gemeistert.
Dieter Fuoß, ein ausgewiesener Kenner der Gesangshistorie und viele Jahre für die Firma EMI tätig, traf – unter Mitwirkung der Gottlob Frick Gesellschaft in Ölbronn-Dürrn – die Auswahl für diese Gedächtniskassette und sorgte dafür, dass auch Sammler auf ihre Kosten kommen. In einigen Rollen schrieb Frick Interpretationsgeschichte: als Sarastro, Osmin, Daland, Hagen, Philipp und Gremin. Sie dürfen hier natürlich nicht fehlen (man vermisst allenfalls seinen legendären ...
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Opernwelt August 2019
Rubrik: Hören, Sehen, Lesen, Seite 26
von Ekkehard Pluta
Zuletzt sorgte die Oper Halle vor allem wegen der erbitterten, öffentlich ausgetragenen Kontroverse um die künstlerische Leitung für Furore. Aber auch mit dem Theaterpreis des Bundes, der ausdrücklich die innovative Ausrichtung des Hauses nennt, die sich unter anderem im Konzept einer die Grenze zwischen Zuschauern und Akteuren aufhebenden Raumbühne erkunden lasse....
Karlheinz Stockhausens monumentaler Musiktheaterzyklus «Licht» scheint Konjunktur zu haben: Anfang Juni hatte das Holland Festival mit 14 Stunden immerhin die Hälfte in Szene gesetzt, vier Wochen später realisierte nun Le Balcon zwei Vorstellungen des «Samstag» in Paris, nachdem es im vergangenen Herbst bereits den «Donnerstag» an der Opéra Comique herausgebracht...
Diesem Mann ist nicht zu helfen. Während seine einstige Liebe Stella im Theater singt, sehen wir den erfolglosen Dichter Hoffmann im Bistro nebenan, hin- und hergerissen zwischen Schreiben und Trinken. Um ihn herum stapeln sich die getippten Manuskriptseiten, aus dem Off erklingen die Geister des Bieres und des Weins, bis er schließlich betrunken am Boden liegt....