Auf der Suche
Im Beiheft zur Debüt-CD der ukrainischen Mezzosopranistin Lena Belkina erfahren wir nicht nur viel über Arien, die Rossini, Bellini und Donizetti für Isabella Colbran, Giuditta Grisi und Rosina Stoltz maßgefertigt haben, sondern auch über die Primadonnen-Oper zwischen 1815 und 1845. Seltsam aber, dass es keinerlei Information über die 1987 geborene Sängerin bietet, deren Programm à la mode einen arg preziösen Titel verpasst bekam: «Dolci Momenti». Dabei beschwört hier eine einzige Arie den süßen Augenblick des Glücks – im Finale der Angelina in Rossinis «La Cenerentola».
Lena Belkina hat diese Partie 2012 in einer filmisch dokumentierten Aufführung der RAI gesungen. Zwei Jahre später war sie beim Rossini-Festival in Pesaro in einer Parade-Partie für einen Musico zu erleben: als «Arsace» in «Aureliano in Palmira» (1816). Zwischen 2009 und 2012 gehörte sie zum Ensemble der Leipziger Oper. An der Wiener Staatsoper musste sie sich, abgesehen von Cherubino, zwischen 2011 und 2014 mit kleineren Rollen begnügen: der zweiten Dame in der «Zauberflöte», Flora Bervoix in «La traviata», Javotte in Massenets «Manon» und der zweiten Elfe in «Rusalka». Zweifellos eine gute Mezzo-Stimme mit typisch ...
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Opernwelt August 2015
Rubrik: Hören, Sehen, Lesen, Seite 26
von Jürgen Kesting
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