Apropos ... Väter: Bo Skovhus
Herr Skovhus, mit Aribert Reimanns «Lear» in Hamburg rücken Sie abrupt ins Großvaterfach vor.
Na ja, Fischer-Dieskau war 53 Jahre alt, als er den «Lear» uraufgeführt hat. Ich bin vier Jahre jünger, als er es damals war. Allerdings ist Lear, wie Sie wissen, überhaupt kein Großvater. Seine Töchter haben ihm keine Enkelkinder geschenkt. Er ist Vater. Testfrage bestanden?
Mit Bravour. Trotzdem ein später Wechsel?
Kann man sagen. Die Väter auf der Bühne haben mich nie interessiert. Vaterfiguren sind immer so sehr auf die eigene Vaterrolle festgelegt.
Bei Lear ist das etwas anderes. Sobald er die Macht abgegeben hat, ist er nur noch im Weg. Er soll möglichst rasch sterben. Das war offenbar damals genau so wie heute.
Ist die Partie so gefährlich zu singen, wie sie klingt?
Es ist keine Riesenpartie wie etwa Mandryka. Lear singt auch nicht ständig Forte. Am schönsten sind die leisen Stellen im Dialog mit Cordelia. Trotzdem ist es so viel Arbeit, dass man in derselben Zeit drei normale Partien lernen könnte. Ich hoffe, dass ich den Lear später noch öfter singen kann. Und dass ich nicht wie ein uralter Mann ausstaffiert werde. Ich habe ja nichts gegen langes Greisenhaar. Aber voll sollte es ...
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Opernwelt Januar 2012
Rubrik: Magazin, Seite 71
von Kai Luehrs-Kaiser
Da rückt einer nach. Da mischt einer den Zirkel seiner komponierenden Amtsbrüder auf, bekommen die – älteren – Herren Rihm und Pintscher, Haas oder Furrer Blutzufuhr. Anno Schreier heißt der wahrlich noch junge Mann. Der Aachener des Jahrgangs 1979, der, etwas blass, fast ein wenig unbeholfen wirkend, sich im Entgegennehmen des – allenthalben starken – Beifalls...
ARTE
1.1. – 7.00 Uhr
Silvesterkonzert 2007 aus Caracas.
Sinfónica de la Juventud Venezolana Simón Bolívar, Venezuelan Brass Ensemble, Alexis Cárdenas und Ensemble, Gustavo Dudamel.
1.1. – 9.45 Uhr
Opening Gala der Los Angeles Philharmonic.
Musikalische Leitung: Gustavo Dudamel. Solist: Herbie Hancock.
1.1. – 12.10 Uhr/18.25 Uhr
Das Neujahrskonzert 2012.
Live aus dem Teatro...
Ginge es bei der Verteilung von Nachruhm gerecht zu, müsste Francesco Cavalli seinen Ehrentitel zur Hälfte einem anderen abtreten: Denn die Bezeichnung eines «Shakespeare der Opernbühne» beweist eigentlich schon per se, dass die Stellung des 1602 geborenen Venezianers als bedeutendster italienischer Opernkomponist zwischen Monteverdi und Alessandro Scarlatti nicht...