Zurück in die Zukunft
Florenz, die Heimatstadt Machiavellis, war schon immer Schauplatz fataler politischer Fehden. Der Maggio Musicale Fiorentino, das älteste, 1933 gegründete Opernfestival Italiens, bildet da keine Ausnahme. Aktuell steht das Unternehmen bei Dienstleistern und Gastkünstlern, bei Banken und beim Fiskus mit insgesamt 57 Millionen Euro in der Kreide.
Während der letzten zwei Jahre haben es Intendant Cristiano Chiarot und Musikdirektor Fabio Luisi, das von Bürgermeister Dario Nardella als Retter in höchster Not berufene Leitungsduo, geschafft, die Schulden um ein Viertel zu drücken, der Belegschaft stabile Verhältnisse, dem Publikum Qualität zu bieten und so das Negativ-Image zu korrigieren. Am 15. Juli dieses Jahres trat dann Nardella als Vorsitzender der Stiftung Maggio Musicale zurück und ernannte Salvo Nastasi, einen blendend vernetzten Verwaltungsexperten, der trotz ständig wechselnder Mehrheiten 15 Jahre lang die staatliche Bühnen- und Orchesterpolitik gesteuert hatte. Wenige Tage später schmissen Chiarot und Luisi hin, aus Protest gegen politische Einflussnahme.
Doch erneut kam alles anders: Statt in Florenz anzufangen, ging Nastasi als Generalsekretär ins Kulturministerium nach ...
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Opernwelt November 2019
Rubrik: Magazin, Seite 75
von Carlo Vitali
alpha
17.11. – 21.45 Uhr
Mariss Jansons dirigiert
Brahms: Ein Deutsches Requiem
17.11. – 21.45 Uhr
Mariss Jansons dirigiert
Mozarts «Requiem» und Schönbergs «Ein Überlebender aus Warschau»
arte
03.11. – 16.50 Uhr
Verdi: Messa da Requiem
Berliner Philharmoniker (2019)
ML: Muti, S: Garanča, Meli, Abdrazakov, Yeo
06.11. – 05.00 Uhr
Werke von Beethoven
Berliner...
Was wohl der weise wie menschenkundige Doktor Marianus zu dieser Szene am Beginn des vierten Akts von «Les Indes galantes» anmerken würde? Er würde vermutlich schweigen, schmunzeln und sehr sanft sein Haupt schütteln. Denn rein gar nichts ist hier von jener reinen Minne zu spüren, die Marianus in der Bergschluchten-Szene aus Goethes «Faust II» besingt, von jener...
Kein Sonnenaufgang, keine Gewitterwolken, kein Regenbogen. (Fast) nur Schwarz und Weiß. In Tobias Kratzers Regie von Rossinis Mammut-Oper tragen die Unterdrückten Schwarz, mit weißen Hemden. Die Unterdrücker dagegen – genau wie die Gang um Alex in Stanley Kubricks Film «A Clockwork Orange» – Weiß, mit schwarzer Melone und schwarzen Stiefeln. Auf Rainer Sellmaiers...
