Wind unter den Flügeln
Nach wie vor unter die Rubrik «Geheimtipp» fällt die Musik Nikolai Medtners. Das erstaunt, denn einem Erfolg seiner Werke beim Publikum sollte eigentlich nichts entgegenstehen: Gut zugänglich ist die Klangwelt des 1880 in Moskau geborenen und 1951 in London gestorbenen Pianisten und Komponisten, kraftvoll und sicher gearbeitet ist seine Musik, reich an Melodien und an starken Emotionen. Zurecht wird immer wieder auf die stilistische und auch persönliche Nähe zwischen Medtner und Rachmaninow hingewiesen.
Im melancholischen Grundzug, in der Intensität des Fühlens, in der Großzügigkeit der musikalischen Sprache, auch in der Fähigkeit, warm leuchtende Klangräume zu öffnen, sind sich beide ähnlich. Bei beiden dreht sich ein Großteil des Schaffens um das Klavier. 14 Klaviersonaten schrieb Medtner, drei Klavierkonzerte – aber auch mehr als 100 Lieder.
In den vergangenen sechs Jahren haben die Mezzosopranistin Ekaterina Levental und der Pianist Frank Peters sämtliche Lieder Nikolai Medtners aufgenommen. Nun ist die Gesamtaufnahme als Box erschienen – als Porträt eines großen Melodikers und tief empfindsamen Menschen. Gesanglichkeit ist ein Grundzug von Medtners Musik. Eine Betonung der ...
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Opernwelt Dezember 2025
Rubrik: Medien, Seite 34
von Clemens Haustein
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