Wie sprechen vom Unfasslichen?
Was für ein Leben! Eine Kindheit und Jugend zwischen Paris, Berlin und Riga. Sorglos, arglos, weltoffen, der Zukunft zugewandt. Der frühe, unstillbare Bildungshunger des Mädchens, das drei «Mutter»-Sprachen beherrscht – Französisch, Deutsch und Russisch. Der großzügige Vater, ein Geistesmensch, der als Wirtschaftsanwalt viel Geld verdient. Die schöne Mutter, von prominenten Verehrern umschwärmt, glamouröse Muse für Künstler, Musiker, Schauspieler und Schriftsteller. Die halbe UFA (für die Vater Leopold u. a. arbeitet) geht bei den Levensteins ein und aus.
Damals in Charlottenburg, Ende der Zwanzigerjahre. Der braune Mob schwenkte in den großbürgerlichen Vierteln noch nicht so oft die Hakenkreuzfahnen, galt als grölendes Gespenst, das sich bald von selbst erledigen werde. Wie «ein spannendes Theaterstück» kamen der 1922 geborenen Valentina diese Jahre vor. Wehmütig erinnert sie sich an eine éducation sentimentale, die sich um die schönen Künste, vor allem Bücher und Filme drehte.
Was für eine Tragödie! Noch bevor Hitlers willige Helfer der Weimarer Republik den Todesstoß versetzen, wird Valentina zu den Großeltern nach Riga geschickt. Die Eltern folgen 1936, verlassen schweren ...
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Opernwelt Juli 2015
Rubrik: Magazin, Seite 71
von Albrecht Thiemann
Ein Rausschmiss ist das nicht, in Oslo. Aber schon ein starkes Stück. Per Boye Hansen, 2012 als operasjef an die Norske Opera geholt, soll 2017 das Bündel wieder schnüren, sein Vertrag wird nicht verlängert. Was in dem gleißend weißen Snøhetta-Bau genau vor sich geht, liegt im Dunkeln. Künstlerische Gründe für die Trennung werden nicht genannt. Auch wirtschaftlich...
ARD-ALPHA
12.7. – 11.00 Uhr
Fenomeno.
Porträt des Gitarristen Aniello Desiderio.
18./25.7. – 22.00 Uhr
KlickKlack.
Musikmagazin.
19.7. – 11.00 Uhr
Aniello Desiderio spielt
Gitarrenmusik aus Italien.
26.7. – 11.00 Uhr
Mariss Jansons dirigiert
Brahms: 2. Symphonie, D-Dur, op. 73, beim Lucerne Festival zu Ostern.
arte
1.7. – 5.15 Uhr
Romeo und Julia.
Aus der Reihe «Musik entdecken...
Er war stets genau so alt wie sein Jahrhundert. Man konnte das symbolisch sehen: Ernst Krenek (1900-1991) gehörte zu den zeitbewusstesten Musikern und Intellektuellen, zugleich zu den vielseitigsten Künstlern seiner Epoche. Mit dem spröde-erratischen Musikdrama «Karl V.» suchte er, in expressiv aufgeladener Quasi-Zwölftontechnik, aus konservativ-idealkatholischer...
