Wenn Hände sprechen
Die Blumen sind schön. Und riesig. Einen ganzen Balkon könnte man mit ihnen schmücken. Oder die größte Vase der Welt. Doch hier, wo es darum geht, die Liebe und ihre Tauglichkeit fürs Leben zu erproben, dienen die langstieligen gelben und fliederfarbenen Schönheiten einzig und allein der Werbung zweier falscher Galane. Also wedeln die Herren Ferrando und Gugliemo, um bald festzustellen, dass sie zwar zum Erfolg kommen, leider aber bei der falschen Frau.
Es hat, gerade in den letzten Jahren, zahlreiche drastische Lösungen für Mozarts «Così fan tutte» gegeben.
Wir wollen sie einmal die Latexlederlösungen nennen. Dabei geriet außer Blick, dass die Musik zwar hier und da eine deutliche und sogar deftige Sprache spricht, dass über weite Strecken in diesem dramma giocoso aber der Tonfall subtiler Süffisanz dominiert, des, wenn man so will, tönend bewegten Augenzwinkerns.
Und genau diesen Tonfall erkennt die Regisseurin Sigrid T’Hooft in ihrer überaus geschmackvollen Inszenierung in Drottningholms Slottsteater. Ihre Aufführung versucht erst gar nicht, eine tiefenpsychologische oder sexualpathologische Deutung zu liefern. T’Hooft bescheidet sich mit der (liebevollen) Darstellung allzu ...
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Opernwelt Juli 2011
Rubrik: Panorama, Seite 43
von Jürgen Otten
Ein kleines Wunder zur rechten Zeit, nämlich pünktlich zum Mahler-Jahr: Die lange verschollen geglaubten Original-Bänder einer ORF-Aufzeichnung seiner Vokal-Symphonie «Das Lied von der Erde» vom Juni 1964 mit den Gesangssolisten Fritz Wunderlich und Dietrich Fischer-Dieskau tauchten als Kopie unerwartet im Privatarchiv der Familie des Dirigenten Josef Krips auf....
Kein lieto fine. Karthago geht unter. Dido ist sich sterbend darüber im Klaren, dass ihr Fall etwas für die Geschichtsbücher sein wird. Und für die Oper natürlich. Wie oft Pietro Metastasios Libretto zu «Didone abbandonata» vertont wurde, weiß niemand genau. Rund 60-mal mit Sicherheit. Johann Adolph Hasse, ein Freund des Wiener Hofpoeten, schrieb seine Version...
«An Scheidungsgründen fehlt es nie, wenn nur der gute Wille da ist», schrieb bereits Johann Nestroy. Ab wann die Berliner Philharmoniker solch «guten Willen» zur Trennung von den Salzburger Osterfestspielen entwickelten, wird die Öffentlichkeit wohl nie erfahren. Faktum ist, dass das Orchester Salzburg im Jahr 2013 verlässt, vier Jahre vor der Goldenen Hochzeit –...