Von heute aus gedacht
«Wandrer heißt mich die Welt», singt der alternde Wotan im «Siegfried». Wie in allen wichtigen Figuren seiner Musikdramen steckt auch im Wanderer der Komponist selbst. Im Libretto ist das Wandern allerdings eher ein metaphorischer Akt. Wotan streift ruhelos durch die Welt, nachdem er zum Opfer seiner eigenen Verträge wurde. Machtlos, wie er ist, kann er nicht einmal den jungen Siegfried aufhalten, in Richtung von Brünnhildes Felsen zu stürmen …
Dass Richard Wagner ein ruheloses Wanderleben führte, ist bekannt.
Neben den einschlägigen Biografien gab es immer wieder Bücher und Ausstellungen, die seinen Spuren folgten. Wagners Wanderungen in der Schweiz sind mit einem Buch gewürdigt worden, ebenso seine Aufenthalte in Italien, seine Wege in Mitteldeutschland, in einzelnen Städten, kürzlich sogar seine Familienausflüge ins Bayreuther Umland. Nicht nur Autoren, auch Fotografen haben sich aufgemacht, Stationen seines Lebens einzufangen, deren Besonderheiten nachzuempfinden. Angesichts gern reisender Wagnerianer scheint der Bedarf groß und der Markt unerschöpflich. Natürlich schwankt das Niveau solcher Publikationen. Es reicht von der schlichten Nacherzählung biografischer Fakten bis ...
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Opernwelt Januar 2020
Rubrik: Hören, Sehen, Lesen, Seite 26
von Stephan Mösch
Als identitätsstiftendes «Friedenswerk» war gedacht, was einige Künstler unter dem Eindruck der Verheerungen, die der Erste Weltkrieg hinterlassen hatte, 1920 initiierten: die Salzburger Festspiele. Menschen aus aller Welt sollten in der Mitte Europas, fern der Metropolen, zusammenkommen, um in der Anschauung großer Kunst neue Wege der (Selbst-)Verständigung über...
61. Jahrgang, Nr 1
Opernwelt wird herausgegeben von
Der Theaterverlag – Friedrich Berlin
ISSN 0030-3690
Best.-Nr. 752329
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Eine Sache müsse er jetzt noch sagen. Nicht um Musikalisches ging es in diesen Minuten, um das Programm mit Strauss und Brahms, sondern um so viel mehr. Dankbar sei er dafür, sprach Mariss Jansons, wie sehr er mit den Musikern zusammenwachsen durfte, wie man zu einer Familie geworden sei. Die jetzt – und das sagte er nicht, weil es mitschwang in diesen Worten –...