Venus im Schlafrock
Was das vom französischen Staat geförderte Centre de musique baroque de Versailles im großen Stil für die Wiederentdeckung der französischen Barockmusik leistet, findet hierzulande im Engagement des Osnabrücker cpo-Labels und seines Produzenten Burkhard Schmilgun für die deutschsprachige Barockoper seit Jahrzehnten zwar nur ein bescheidenes, aber dennoch rühmenswertes Gegenbild. Mit Johann Sigismund Kussers «Adonis» ist dort jetzt ein weiteres vergessenes Bühnenwerk erschienen. Der aus Bratislava stammende Kusser (1660–1727) gehört zu den Randfiguren der Musikgeschichte.
Man kennt den Lully-Schüler als Vertreter des neuen französischen Orchesterstils, den er neben Georg Muffat als Erster in Deutschland bekannt gemacht hat. Später betätigte er sich in Braunschweig, Hamburg und Stuttgart hauptsächlich als Opernkomponist. Sein Œuvre ist nur bruchstückhaft überliefert, alle seine 15 Opern sind bis auf zwei gedruckte Arien-Sammlungen verloren.
So war es ein Glücksfall, dass die neuseeländische Musikologin Samantha Owens in der Stuttgarter Landesbibliothek auf eine bis dahin gänzlich unbekannte Oper stieß, von der nicht nur die Gesangspartien und der basso continuo, sondern – ...
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Opernwelt Mai 2024
Rubrik: CDs, DVDs und Bücher, Seite 32
von Uwe Schweikert
Von einem Werk, dessen Vorlage die Gattungsbezeichnung «erotisches Halleluja» trägt, darf man keine ernsthaften Aufschlüsse über das Leben erwarten. In Frankfurt tun sie auch nicht so als ob. Das trifft sich. Absurd die Vorgänge, die Federico García Lorca Ende der 1920er-Jahre in seinem Schauspiel «In seinem Garten liebt Don Perlimplín Belisa» schildert. Ein...
arte
01.05. – 15.50 Uhr
Europakonzert 2024 aus Tsinandali - Georgien
Im Rahmen der Europakonzerte interpretieren die Berliner Philharmoniker unter musikalischer Leitung von Daniel Barenboim die Schicksals-Symphonie von Ludwig van Beethoven sowie das Violinkonzert in D-Dur von Johannes Brahms.
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Elīna Garanča und Juan Diego Flórez bei den Salzburger...
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