Tunnelblick
Hoch hinaus ging’s an der Lindenoper schon immer. Das gilt auch für die Kosten der Sanierung der 1792 von Georg Wenzeslaus von Knobelsdorff für Friedrich II. errichteten Hofoper. Nicht 239 Millionen Euro, wie ursprünglich verkündet, auch nicht 288 Millionen, wie zwischenzeitlich berechnet, sondern 389 Millionen Euro wird die Rundumerneuerung der Berliner Staatsoper kosten. Vorerst. Glaubt doch kaum einer ernsthaft, dass die letzte Kalkulation der Berliner Bauverwaltung tatsächlich die finale sein wird.
Knapp zwei Jahre sind es noch bis zur Wiedereröffnung des Hauses Unter den Linden, die eigentlich schon im Herbst 2013 gefeiert werden sollte. Da kann viel passieren.
Wem käme da nicht der Flughafen BER in den Sinn, das andere Berliner Baudesaster. Agiert die Stadt dort doch auch, wie bei der Staatsoper, als Generalunternehmer und beweist jeden Tag sehr anschaulich, dass sie genau das nicht kann: Großprojekte skandalfrei und effizient zu managen. Die Gründe für das Versagen versucht inzwischen der «Untersuchungsausschuss Staatsoper» des Berliner Abgeordnetenhauses zu klären. Waren die für die Kostenexplosion angeführten Überraschungen wirklich nicht vorherzusehen? Der Untergrund etwa ...
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Opernwelt Dezember 2015
Rubrik: Magazin, Seite 84
von Kerstin Krupp
Pietro Mascagnis zweite Oper «L’amico Fritz» mag als veristisches Leichtgewicht oder gar als Operette verschrien sein – der Komponist fuhr mit seiner commedia lirica einst triumphale Erfolge ein. Kein Jahr nach der Uraufführung im römischen Teatro Costanzi 1891 fand sich der Dreiakter auf zahlreichen europäischen Opernbühnen. Erst zur Zeit des Faschismus fiel das...
So scharf, so farbensatt, so leuchtend hat man den Plafond der Garnier Oper noch nie gesehen. Das Debussy-Feld mit dem schwarzen Haar Mélisandes und dem goldgekrönten Kopf König Arkels. Den fetten, grünweiß gefiederten Feuervogel, der grinsend über dem Märchenprinzenpaar aus Strawinskys Ballett schwebt, das hier 1910 uraufgeführt wurde. Den blauen Reiter, der mit...
Im Internet liest sich das alles vielversprechend. Die Frage habe ihn immer fasziniert, schreibt Csaba Káel, der Regisseur von Carl Goldmarks «Königin von Saba» an der Budapester Staatsoper im Erkel-Theater, was geschehe, «wenn voneinander abweichende Kulturen bzw. deren Vertreter aufeinander treffen ...» Seit Ungarns prekärer Rolle in der gegenwärtigen...