Tradition und Postmoderne

Buenos Aires, Wagner: Die Walküre

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Am Teatro Colón in Buenos Aires spielten die Werke Richard Wagners schon immer eine wichtige Rolle. Über Jahrzehnte gastierten zahlreiche bedeutende Wagner-Interpreten in der argentinischen Hauptstadt: Felix Weingartner, ­Erich Kleiber, Fritz Busch, Erich Leinsdorf, Otto Klemperer, Fritz Reiner; Kirst­en Flagstad, Astrid Varnay, Frida Leider, Birgit Nilsson, Lauritz Melchior, James King, Friedrich Schorr, Hans Hotter, Thomas Stewart – um nur einige berühmte Namen zu nennen.


Die Wirtschaftskrise, die vor drei Jahren mit der Abwertung des Peso einsetzte (die argentische Währung verlor über Nacht ein Drittel ihres Wertes gegenüber dem Dollar), brachte natürlich auch das wegen seiner vorzüglichen Akustik bewunderte Opernhaus in ernste Schwierigkeiten. Gleichwohl regte Charles Dutoit 2003 einen neuen «Ring»-Zyklus an, den er zu dirigieren versprach. Trotz der schlechten Rahmenbedingungen ließ man sich auf den Vorschlag ein und brachte das Projekt 2004 mit einer Produktion von «Das Rheingold» auf den Weg. Jetzt kam «Die Walküre» heraus, die fehlenden Abende sollen in der kommenden Saison folgen. Kaum zu glauben, dass es mal eine Zeit gab, als das Teatro Colón logistisch wie finanziell in ...

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Opernwelt September/Oktober 2005
Rubrik: Panorama, Seite 60
von Pablo Bardin

Vergriffen
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Editorial

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