The struggle goes on
Philip Glass und sein Librettist Christopher Hampton haben ihre 2007 in San Francisco uraufgeführte Oper «Appomattox» überarbeitet. Oder sollten wir besser sagen: aktualisiert? Das Thema des Stücks, Rassismus in Nordamerika, ist leider alles andere als erledigt. Mit den jüngsten Fällen von Polizeigewalt gegen Schwarze ist die Diskussion um Bürgerechte wieder voll entbrannt.
Das Stück kreist um den amerikanischen Bürgerkrieg, den Terror des Ku Klux Klan, die Bürgerrechtsbewegung und den Kampf Martin Luther Kings um die Gleichstellung der afroamerikanischen Bevölkerung.
Im Zentrum steht das Ende der Sezession 1865: Im Gerichtsgebäude von Appomattox, Virginia, trifft Ulysses S. Grant, General der Nordstaaten, auf Robert E. Lee, Befehlshaber der Südstaaten. Lee unterzeichnet die Kapitulationsurkunde, mit der nicht nur die Spaltung der jungen Nation verhindert, sondern auch die Abschaffung der vor allem im Süden verbreiteten Sklavenwirtschaft besiegelt wurde.
Ironischerweise waren es immer wieder Republikaner, Parteigenossen des «Sklavenbefreiers» Abraham Lincoln, die – ungeachtet des von Martin Luther King geforderten, 1965 schließlich unter Präsident Lyndon B. Johnson verabschiedeten ...
Weiterlesen mit dem digitalen Monats-Abo
Sie sind bereits Abonnent von Opernwelt? Loggen Sie sich hier ein
- Alle Opernwelt-Artikel online lesen
- Zugang zur Opernwelt-App und zum ePaper
- Lesegenuss auf allen Endgeräten
- Zugang zum Onlinearchiv von Opernwelt
Sie können alle Vorteile des Abos
sofort nutzen
Opernwelt Januar 2016
Rubrik: Magazin, Seite 78
von David Shengold
Als Richard Strauss’ Vertonung von Oscar Wildes Drama «Salome» 1905 uraufgeführt wurde, waren die Zeitgenossen schockiert. Marie Wittich, die erste Interpretin der Titelrolle, hat es zunächst abgelehnt, die Partie zu übernehmen, weil sie eine «anständige Frau» sei. Noch nie war Sexualität, waren die Männerfantasien des Weiblichen so unverhüllt auf der Opernbühne...
Der Tod war schon dem jungen Mann auf den Fersen. Dem lebenshungrigen, neugierigen, lässigen Theaterwunderkind, das gerade in München mit einer Inszenierung von Edward Bonds «Die See» Furore gemacht hatte. Mitte zwanzig war Luc Bondy, als er die erste Krebsdiagnose bekam. Damals konnte er den Kampf mit der Krankheit für sich entscheiden, mit Medikamenten,...
Impressum
57. Jahrgang, Nr 1
Opernwelt wird herausgegeben von
Der Theaterverlag – Friedrich Berlin
ISSN 0030-3690
Best.-Nr. 752285
Redaktion Opernwelt
Nestorstraße 8-9, 10709 Berlin
Tel.: +49(0)30/25 44 95 55
Fax: +49(0)30/25 44 95 12
E-Mail: redaktion@opernwelt.de
Redaktionsschluss dieser Ausgabe
war der 07.12.2015
Redaktion
Wiebke Roloff
Albrecht Thiemann (V. i. S. d....