Strauss: Elektra
Musikalisch war die Saarbrücker «Elektra» ein Volltreffer. Ob angesichts drastischer Sparmaßnahmen dieser Standard auch in Zukunft zu halten sein wird, steht freilich in den Sternen. Zunächst legte aber der scheidende Generalmusikdirektor Leonid Grin eine überaus stimmige Einstudierung der komplexen Partitur vor, sorgte für gepflegtes Zusammenspiel, Konturenschärfe, straffe, dramatische Diktion, expressive Energien.
Für die Lesart des Dirigenten sprach dabei besonders die Art, wie er die sonore Gewalt der Klangballungen stets flexibel abfing, die Tonverhältnisse zwischen Bühne und Orchester durchweg ausgewogen hielt.
Im exzellenten vielköpfigen Ensemble profilierte sich Jayne Casselman als Tragödin großen Stils: eine Elektra von suggestiver Aura, mit hochdramatischer Durchschlagskraft. Wobei ihr mächtiger Sopran mitunter leicht aufgeraut klang. Maria Pawlus gab eine insgesamt überzeugende Klytämnestra, freilich mit begrenzter Ausdrucksskala und einer leichten Neigung zum Tremolieren. Stimmlich und musikalisch erstklassig Barbara Gilbert als Chrysothemis, souverän Patrick Simper als Orest, vorzüglich Stefan Vinkes hintergründiger Ägisth.
Fragen dagegen warf Chris Alexanders ...
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