Steile Lernkurve
Daten sind wichtig in diesen Tagen, weil sie Kontext liefern in einer sich rasant verändernden Lage. Ende Mai diskutiert Österreich das Klein-Klein von Hygiene-Regeln für Live-Chorproben, die Schweiz will Veranstaltungen mit 300 Personen wieder zulassen, auch in Deutschland, wo man mit föderalem Regelsalat hadert, kommen Musiker wieder zusammen. In London bleiben Läden und Cafés geschlossen. Und Manhattans Straßen sind wie ausgestorben. Trotzdem spielt die New Yorker Heartbeat Opera vor internationalem Publikum. Die findige Kompanie hat sich angepasst – und setzt mit «Lady M.
» auf «Zoom».
Zahllose Chöre und Orchester haben sich in den vergangenen Monaten online zu Proben getroffen – unter großen Einschränkungen. Zwar können Kammerbesetzungen mit viel Geduld und etwas Hardware (externes Audio-Interface, Mikro, Kopfhörer, optimierter Internetverbindung) die Zeitverzögerungen der Klangübertragung reduzieren: Eine Software wie «SoundJack» (Digital Stage) schafft die Verbindung für bis zu sechs technikaffine Musiker. Größere Ensembles allerdings brauchen einen eigenen Server. Den Normalverbraucher bleiben Zoom, Skype & Co, wo Pegelwaage und große Latenz jedem Versuch musikalischer ...
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Opernwelt Juli 2020
Rubrik: Focus Spezial, Seite 13
von Wiebke Roloff-Halsey
Herr Ott, Ihr Familienname klingt deutsch ...
Ich stamme aus Pennsylvania. Dort leben viele Einwanderer aus Deutschland und deren Nachkommen. Meine Vorfahren sind aus dem schwäbischen Raum nach Amerika ausgewandert. Aber das ist jetzt sechs Generationen her.
Haben Sie auch wegen dieser Wurzeln zur Oper gefunden?
Ich bin in einer Kleinstadt aufgewachsen. Als...
Es gebe, schreibt Maurice Maeterlinck einmal, «eine alltägliche Tragik, die viel wahrer und tiefer ist und unserem wahren Wesen weit mehr entspricht, als die Tragik der großen Abenteuer. Sie ist leicht zu empfinden, aber schwer darzustellen». Gabriel Fauré fand für diese Tragik des Alltags, für die Erschütterungen im äußeren Gleichmaß des Lebens, den unhörbaren...
Ferdinando Paër (1771-1839) komponierte als Dresdner Hofkapellmeister fast zeitgleich mit Beethoven eine «Leonora» und wurde kurz darauf von Napoleon nach Paris engagiert, wo er eine ansehnliche Karriere machte. Seine «Agnese», 1809 im Auftrag eines Privattheaters geschrieben und wohl von Dilettanten in Parma aus der Taufe gehoben, war in der Folgezeit auf allen...
