Schwerelos schwebend

Ein vielversprechendes CD-Debüt: Viviane Hasler und Maren Gamper mit französischen Liedern – und mit Stücken von Rihm

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Mélodies d’ailleurs», «Lieder von damals» nennen die beiden jungen Schweizerinnen, die Sopranistin Viviane Hasler und ihre Klavierpartnerin Maren Gamper, ihre Debüt-CD. Das «Damals» ist das Frankreich des Fin de Siècle. Mit den «Mélodies», der französischen Antwort auf das deutsche Kunstlied, wagen sie sich an ein Genre, das – jedenfalls für Nicht-Muttersprachler – noch immer zum Schwersten im Bereich des Gesangs gehört, und sie bestehen die Herausforderung mit Bravour.

Am Beginn des Programms stehen Claude Debussys sechs «Ariettes oubliées» auf Texte von Paul Verlaine – jener Zyklus also, mit dem der junge, gerade dem Konservatorium entwachsene Debussy, gleichsam wie aus dem Nichts, die Manifestation einer neuen Kunst schuf. Wort, Gesang und Begleitung verschmelzen hier zu einer nie zuvor gehörten Einheit – einer musikalischen Deklamation von Lyrik, die mit allen Konventionen der Gattung bricht. Debussy folgt wie ein Seismograph «auf Schritt und Tritt» (so einst die Sopranistin Claire Croiza) dem Tonfall der Worte wie der Empfindungen. Er erfasst sie noch in den feinsten, abgründigsten Schattierungen. Viviane Hasler trifft die subtilen Nuancen dieser Musik nahezu vollkommen – mit ...

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Opernwelt September/Oktober 2024
Rubrik: CD, DVD, Buch, Seite 52
von Uwe Schweikert

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