Schnörkelloser Ernst
Auf der Suche nach zu Unrecht vergessenen Werken des französischen Repertoires ist der Nürnberger Intendant Peter Theiler wieder einmal fündig geworden. Die Oper «Moïse et Pharaon», die Rossini 1827 für Paris komponierte, ist zwar kein Originalwerk, sondern eine Bearbeitung des italienischen «Mosè in Egitto», entfernt sich aber weit von der Vorlage. Das biblische Drama vom Auszug der Israeliten aus Ägypten war trotz seiner oratorischen Züge ein entscheidender Schritt zur grand opéra.
Wie später bei Meyerbeer und Halévy sind es politische und ideengeschichtliche Gegensätze – weltliche Anmaßung und Gottesherrschaft, Polytheismus und Monotheismus, Machtgebot und Freiheitswille –, die das Werk weit über die Sphäre der alten Seria hinausheben. Zwar kommen Rossini und seine Librettisten nicht ganz ohne die Individualtragödie aus – die unglückliche Liebe von Moïses Nichte Anaï zu Aménophis, dem Sohn des Pharao –, aber diese bleibt dem Freiheitskampf der Hebräer untergeordnet. Im Zentrum der Oper steht das Volk, steht der Prophet Moïse, der die Macht seines Gottes mit Finsternis und Schrecken zu demonstrieren weiß – spektakuläre szenische Tableaus voll neuartiger musikalischer ...
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Es beginnt ruhig. Bassflöte, Bassklarinette und Fagott spinnen eine leise, dunkel getönte Melodie: e – e – d – e – a. Wie ein Engramm eröffnet sie Aribert Reimanns neue Oper. Was da klingt, ist der Name der Titelheldin: Medea (wobei das M als mi=e gilt). Ein fallender Ganzton und eine aufsteigende Quart prägen die Bewegung. Später kommt eine fallende Terz dazu....
Simon Mayrs azione eroica per musica mit dem Titel «Il ritorno d’Ulisse» wurde 1808 im Teatro La Fenice in Venedig uraufgeführt und erlebte jetzt in Regensburg ihre deutsche Erstaufführung. Es war die zweite Aufführung des Werks überhaupt. Seria-Opern mit mythologischen Stoffen folgen vom 18. bis in die frühen Jahre des 19. Jahrhunderts überwiegend den...
ARTE
1.4. – 6.00 Uhr (Teil 1)
2.4. – 6.00 Uhr (Teil 2)
Der Kammerchor Accentus.
Musikalische Leitung: Laurence Equilbey. Transkriptionen von Werken von Mahler, Ravel, Schubert und Barber; Debussy, Ravel, Mahler, Prokofjew und Vivaldi.
3.4. – 8.00 Uhr (Teil 17)
Little Amadeus.
Zeichentrickserie über die Abenteuer des jungen Mozart. 17. Keine Angst vor Pocken.
4.4. – 10.10...