Perspektiven bündeln
Fast ist es nun komplett, das monumentale, auf sechs Bände angelegte Beethoven-Handbuch im Laaber Verlag. Auf die ersten vier, im Wesentlichen nach Gattungen geordneten Bände soll ein Buch über «Beethovens Welt» folgen. Das abschließende Lexikon ist als Erstes erschienen und liegt bereits seit 2008 vor. Dem jüngst veröffentlichten Band über Beethovens Vokalmusik und Bühnenwerke kommt insofern besondere Bedeutung zu, als diese Musik noch immer vielfach im Schatten der großen Instrumentalstücke steht.
Die Herausgeber Birgit Lodes und Armin Raab haben daher versucht, in Zusammenarbeit mit knapp zwanzig Autoren möglichst viele Perspektiven einzufangen. Das Liedschaffen wird zum Beispiel auch aus literaturwissenschaftlicher Sicht beleuchtet. Die frühen Lieder bespricht der Schubert-Herausgeber und Altmeister Walther Dürr. Ihm gelingt, wie den meisten Autoren, eine Balance zwischen Zusammenfassung des Forschungsstandes und originellen Detailbeobachtungen, die eine Handbuch-Lektüre braucht. So erklärt er anhand von «Adelaide», warum Beethoven mit der Metrik von Fünfhebern Schwierigkeiten hatte. Dem Wiener Kongress und seinen Auswirkungen auf die Musik ist ebenso ein eigenes Kapitel ...
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Opernwelt Dezember 2015
Rubrik: Hören, Sehen, Lesen, Seite 27
von Stephan Mösch
Herr Schuen, Sie sind noch jung. Ganz pauschal gefragt: Was würden Sie als Sänger gern erreichen? Welche Ziele haben Sie?
Ich möchte all das singen, was zu meiner Stimme und meiner Person passt. Und zwar so, dass ich mit dem Ergebnis zufrieden sein kann. Eines ist mir jetzt schon klar: Ich werde bestimmt nicht ausschließlich Oper machen. Wenn ich Lieder singe, geht...
Ob Gott tot ist? Zumindest gibt es hübsche Einspielungen aus seiner Heimat. Kantabel ausgebreitete Fragen («T’è noto Faust?») nebst Himmels-chören, von seinem gefallenen Engel immer wieder gern abgespielt, mutmaßlich zur häretischen Ergötzung. Das Grammophon nutzt Mefistofele dafür, hier, in seiner schwarzschwülen Hölle. Dass er darauf eine Vinyl- statt der...
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