Ob das reicht?
Wie zusammenfügen, was sich widerspricht? Erst recht in einem Fall wie «Ariadne auf Naxos» von Hugo von Hofmannsthal und Richard Strauss, wo ein begüterter Auftraggeber zusätzlich zur bestellten Opera seria nach einer Opera buffa ruft und außerdem verlangt, dass die beiden Stücke gleichzeitig aufgeführt werden? Ende 2006, bei der letzten Aufführung von «Ariadne auf Naxos» am Opernhaus Zürich, behalf sich der Regisseur Claus Guth damit, den Hausherrn Alexander Pereira höchstpersönlich auftreten zu lassen: im komischen Vorspiel als der blasie
rte Haushofmeister, im ernsten Hauptteil als einer der prominenten Gäste auf der wüsten Insel Hofmannsthals, hier nämlich in einem eigens nachgebauten Zürcher Nobelrestaurant. Keine Angst, er spiele nicht mit, rief Andreas Homoki schmunzelnd aus, als er an der Premiere seiner Inszenierung von «Ariadne auf Naxos» eine Indisposition anzusagen hatte. Doch auch Homoki versuchte, die beiden so unterschiedlichen Teile des Stücks durch einen szenischen Eingriff miteinander zu verknüpfen.
Das zu leisten, fällt dem Komponisten zu, einer Hosenrolle, die von Lauren Fagan mit stupender Körpersprache und, wenn es gefordert ist, stimmlich untadelig verkörpert ...
Weiterlesen mit dem digitalen Monats-Abo
Sie sind bereits Abonnent von Opernwelt? Loggen Sie sich hier ein
- Alle Opernwelt-Artikel online lesen
- Zugang zur Opernwelt-App und zum ePaper
- Lesegenuss auf allen Endgeräten
- Zugang zum Onlinearchiv von Opernwelt
Sie können alle Vorteile des Abos
sofort nutzen
Opernwelt November 2024
Rubrik: Panorama, Seite 47
von Peter Hagmann
Ein leises «Ach!» entfährt Alkmene am Ende von Kleists Tragikomödie «Amphitryon», sie hat ja auch allen Grund dazu. Was ihr zuvor widerfuhr, hätte wohl auch stärkere Naturen aus der Bahn geworfen; fragt sich nur bei Lichte besehen, ob die göttliche Einmischung in ihre etwas angestaubte Ehe mit dem bedauernswerten Titelhelden nicht womöglich einem innigen...
Zum sanguinischen Spectaculum lässt Calixto Bieito den Gott des Weines höchstpersönlich auftreten: Als adipöser Senior testet Bacchus den roten Rebensaft; Dionysos, sein griechischer Kollege und Hohepriester des Rausches, assistiert ihm. Gemeinsam befinden sie für gut, was der Chor da in neun riesigen Holzbottichen an Trauben eingestampft hatte. Nun hat die wilde...
Wie kamen Sie zur klassischen Musik?
Ich erinnere mich nicht mehr, was meine Inspiration war, ich weiß nur, dass ich als Kind zwei Dinge wollte: ein Klavier und einen Hund. Beides habe ich bekommen.
Beides? Sonst ist es doch immer so, dass Eltern sagen: entweder, oder?
Ich habe beides bekommen und bin dann 17 Jahre beim Klavier geblieben. Obwohl es ein Leidensweg...