Nobel, nobel
In der Premierenpause gibt der Maestro, leicht verschwitzt, den glühenden «Arabella»-Fan. Der «zweite ‹Rosenkavalier›» gefalle ihm fast noch besser als das Original, erzählt er der ORF-Moderatorin hinter den Kulissen. «Mein Lieblingsstück von Strauss.
» Klar, in dieser letzten, 1933 an der Dresdner Semperoper uraufgeführten Gemeinschaftsarbeit von Strauss und Hofmannsthal kommt zusammen, was Christian Thielemann besonders liegt: die große symphonische Geste und der Geist der Operette, schwebendes Melos und melancholisches Walzerfieber, liedhafte Vokallinien, effektpralle Ensembles und fein ausgearbeitete Parlando-Kostbarkeiten. Auch der retrospektive, ins Wien der 1860er-Jahre führende Sog dieser «lyrischen Komödie» scheint bei ihm Wunder zu wirken. Zumal, wenn er sie mit dem Strauss-Orchester, sprich: mit «seinen» Dresdnern aufführen kann.
Am zweiten «Arabella»-Abend jedenfalls, zum Abschluss der Salzburger Osterfestspiele, die man vor einem Jahr von den nach Baden-Baden abgewanderten Berliner Philharmonikern übernahm, zauberte Thielemann mit der Staatskapelle, dass es eine Wonne war. Hier führte ein Klangmagier ostentativ vor, was eine «Wunderharfe» ist: jede Phrase ein Gedicht, ...
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Opernwelt Juni 2014
Rubrik: Im Focus, Seite 6
von Albrecht Thiemann
Vom Finale der «Ariadne»-Oper hatte Hugo von Hofmannsthal klare Vorstellungen – als «wahrhaftiges Geheimnis» wollte er die Vereinigung Ariadnes mit Bacchus auf der Bühne sehen. Mit dem Eintritt des Gottes in die von Zerbinettas Commedia-Truppe immer wieder aufgemischte Tragödienwelt der kretischen Königstochter müssten alle «puppenhaften Kulissen verschwunden...
ML = Musikalische Leitung
I = Inszenierung
B = Bühnenbild
K = Kostüme
C = Chor
S = Solisten
P = Premiere
AP = A-Premiere
BP = B-Premiere
UA = Uraufführung
WA = Wiederaufnahme
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Manon Lescaut», uraufgeführt 1893 wenige Tage vor Verdis «Falstaff», zeigt Puccini auf dem Weg zu sich selbst. Ein junger, selbstbewusster und erfolgsgeiler Komponist führt vor, was er kann. Ganz nebenbei vernichtet er – zumindest verbal – die Konkurrenz. Massenets neun Jahre zuvor erstmals gespielte «Manon» sei, so höhnte Puccini, ein Stück aus Puder und Menuett....