Nach neunundsiebzig Jahren: «Die ägyptische Helena» an der Met
Zum Kernrepertoire der Met zählt «Die ägyptische Helena» nicht gerade. Man muss bis 1928 zurückgehen, um auf die letzte Aufführung zu stoßen. In der Kritik hagelte es damals Verrisse, und an dieser Reserve hat sich in New York bis heute, da das Stück für Deborah Voigt wieder ausgegraben wurde, nichts geändert. Voigt ist eine Helena, die einem alten Film entstiegen zu sein scheint, ihr Sopran wie geschaffen für diese Strauss’sche Partitur: Die Stimme überstrahlt den symphonischen Orchestersatz, üppig in der Höhe, klar und stabil in der Tiefe, geschmeidig bei den Übergängen.
Den Höhepunkt ihrer vokalen Eloquenz setzte Voigt mit einer zarten Rhapsodie aus dem Duett mit Menelas im ersten Akt («Bei jener Nacht»).
Wie oft bei Strauss, hat die Primadonna harte Konkurrenz von einem zweiten Sopran – hier in Gestalt von Diana Damrau als ägyptischer Zauberin Aithra. Selbst von Männerproblemen bedrängt, hat Aithra Verständnis für Helenas Ehesorgen. Diana Damrau ließ sich von niemandem auf die Plätze verweisen – Ironie, Groll und Humor der Figur kamen voll zur Geltung: feine lyrische Linien, eine elegante Phrasierung, eine makellose Intonation und eine in allen Nuancen schillernde ...
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