Mozarrrt leppt!
Bis 2023 ist die Mozartwoche in Salzburg in der Hand des Multitalents Rolando Villazón.
Der singt als Intendant nur noch auf offener Straße, zum Gaudium des «Fußvolks», mexikanische Ständchen an Mozarts Geburtstag, ist aber auch sonst allgegenwärtig: als Moderator und Gesprächsleiter, als Regisseur von sieben eigens beauftragten Dramoletten zu Mozart-Divertimenti, als Arrangeur eines konzertanten «Figaro», mit dem der Pianist András Schiff sich als Dirigent eines eigenen Orchesters an der schwierigen Kunst der Oper versuchte und trotz luxuriöser Besetzung (Christiane Karg, Regula Mühlemann, Florian Boesch, Julia Lezhneva mit Miniauftritt als Barbarina!) handwerklich wie stilistisch beängstigend scheiterte. Sogar die Ansagen mit der Bitte, das Handy auszuschalten, krähte Villazón höchstselbst ins Mikrofon …
«Mozart lebt» (O-Ton: Mozarrrt leppt!) lautet das Motto; nur Mozart soll es sein, was freilich so strikt schon im zweiten Jahr nicht gilt. In Neben- und Spaßformaten des überbordenden Programms finden sich musikalische Arrangements, sogar Ausflüge in die sonstige Musikgeschichte. Auch die zentrale szenische Produktion dieses Jahres ist nicht wirklich von Mozart. Gegeben wird ...
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Opernwelt März 2020
Rubrik: Panorama, Seite 51
von Karl Harb
Niemand kann sagen, wie die Karriere Erich Wolfgang Korngolds verlaufen wäre, hätte er seiner jüdischen Herkunft wegen 1934 nicht nach Hollywood gehen und dort bis nach Kriegsende ausharren müssen. Eines ist klar: Mit der Genialität des jungen Komponisten hält der späte nicht mehr Schritt. Die Produktion «Kosmos Korngold» am Theater Freiburg unterstreicht das mit...
Die attraktive junge Frau mit der schwarzen Mähne wirft sich der Musik nachgerade körperlich in die Arme: Mit Leidenschaft singt Sara Hershkowitz Lieder von Philip Herschkowitz. Der Komponist war gebürtiger Rumäne, die Familie der in Los Angeles geborenen Sängerin hat ebenfalls ihre Wurzeln dort. Doch ob und wie beide verwandt sind, weiß die Sopranistin nicht. «Es...
Erich Wolfgang Korngold war 18 Jahre alt, als er mit «Violanta» seine erste ernste Oper abschloss, die 1916 in dichtem Abstand in München und Wien zu ihren ersten Aufführungen kam. Das vielleicht Verblüffendste an einer leider immer noch selten möglichen Begegnung mit dem Werk ist, dass man ihm das überhaupt nicht anmerkt. Dabei gibt es im Text wie in der Musik...