Mozarrrt leppt!

Händel/Mozart: Der Messias
SALZBURG | HAUS FÜR MOZART

Opernwelt - Logo

Bis 2023 ist die Mozartwoche in Salzburg in der Hand des Multitalents Rolando Villazón.

Der singt als Intendant nur noch auf offener Straße, zum Gaudium des «Fußvolks», mexikanische Ständchen an Mozarts Geburtstag, ist aber auch sonst allgegenwärtig: als Moderator und Gesprächsleiter, als Regisseur von sieben eigens beauftragten Dramoletten zu Mozart-Divertimenti, als Arrangeur eines konzertanten «Figaro», mit dem der Pianist András Schiff sich als Dirigent eines eigenen Orchesters an der schwierigen Kunst der Oper versuchte und trotz luxuriöser Besetzung (Christiane Karg, Regula Mühlemann, Florian Boesch, Julia Lezhneva mit Miniauftritt als Barbarina!) handwerklich wie stilistisch beängstigend scheiterte. Sogar die Ansagen mit der Bitte, das Handy auszuschalten, krähte Villazón höchstselbst ins Mikrofon …

«Mozart lebt» (O-Ton: Mozarrrt leppt!) lautet das Motto; nur Mozart soll es sein, was freilich so strikt schon im zweiten Jahr nicht gilt. In Neben- und Spaßformaten des überbordenden Programms finden sich musikalische Arrangements, sogar Ausflüge in die sonstige Musikgeschichte. Auch die zentrale szenische Produktion dieses Jahres ist nicht wirklich von Mozart. Gegeben wird ...

Weiterlesen mit dem digitalen Monats-Abo

Sie sind bereits Abonnent von Opernwelt? Loggen Sie sich hier ein
  • Alle Opernwelt-Artikel online lesen
  • Zugang zur Opernwelt-App und zum ePaper
  • Lesegenuss auf allen Endgeräten
  • Zugang zum Onlinearchiv von Opernwelt

Sie können alle Vorteile des Abos
sofort nutzen

Digital-Abo testen

Opernwelt März 2020
Rubrik: Panorama, Seite 51
von Karl Harb

Weitere Beiträge
Im Gewächshaus

Peter Eötvös greift für seine Opernstoffe gern ins oberste Regal. Unter einem «Welttheater» tut der ungarische Komponist es kaum. Und wenn er dieses – wie in seinem Stück «Der Goldene Drache» – in einen heutigen Asia-Imbiss verlegt und das Geschehen mit kammermusikalischer Delikatesse unterlegt, geht der Plan, das große Ganze im Kleinen abzubilden, auch wunderbar...

Abgespeckt

Das dreiaktige Dramma per musica «Amare e fingere» – zu Deutsch: Lieben und Täuschen – kann man als lockeres Remake des spanischen Dramas «Fingir y amar» des zu seiner Zeit überaus beliebten italienischstämmigen Autors Augustín Moreto (1618–1669) bezeichnen. Wer die musikalische Adaption des Stücks einst autorisierte, ist umstritten; weder Libretto noch Partitur –...

Das sagt sich nicht

Derart irisierend ereignen sich Richard Wagners utopische Augenblicke womöglich nur in Frankreich. Der Solo-Oboist des Orchestre National du Capitole beglaubigt das Bekenntnis zur Empathie so einfühlsam, er umspielt die Parsifal-Stimme des Nikolai Schukoff derart liebevoll («sehr zart» schreibt die Partitur für diese Pianissimo-Phrase vor), dass der durch Mitleid...