Mitten drin
Schon nach der Veröffentlichung der «Walküre» war die Resonanz spektakulär. Da war von einem «sensationellen Fund» die Rede, von einem «wahren Schatz», von einer «Auferstehung» nach 51 Jahren. «Sei gegrüßt, du herrliches Kind», titelte Wolfram Goertz seine Besprechung in der «Zeit» und schloss mit den Worten: «Über allem wachte Keilberth, der mit dieser Aufnahme endgültig ins Walhall der großen Wagner-Dirigenten einzieht.
»
Ich muss gestehen, dass ich anfangs etwas misstrauisch war: Was sollte bei der Aufnahme von 1955, die 51 Jahre im Archiv der Decca geruht hatte, bevor sie von Stuart Brown, dem Chef des britischen Labels «Testament», aus dem Dornröschenschlaf geweckt wurde, so sensationell sein im Vergleich zu all den anderen Mitschnitten, die Wieland Wagners ersten «Ring» dokumentieren? Machte die Stereotechnik einen derart großen Unterschied? Und Keilberths schlanke zügige Lesart (das akustische Pendant zur «entrümpelten» Bühne Wielands) nebst der legendären Neu-Bayreuther Sänger-Garde (voran Astrid Varnay, Wolfgang Windgassen, Hans Hotter, Gustav Neidlinger, Paul Kuen und Josef Greindl) – kannte und schätzte man das alles nicht schon seit Jahren und Jahrzehnten, von den ...
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