Magische kleine Dinge
Es war die Renaissance des romantischen und des klassischen Belcanto-Repertoires, die seit Beginn der 1960er-Jahre zur Nachfrage nach wendigen Mezzo- und Altstimmen führte – insbesondere für etliche der zentralen Partien von Gioachino Rossini, dessen Opern in den sechs, sieben Jahrzehnten zuvor Opfer der Tradition, also der «Schlamperei» (Gustav Mahler), geworden waren. Die herausragende Protagonistin jener nunmehr einsetzenden Rossini-Renaissance war Teresa Berganza.
Die 1933 in Madrid geborene María Teresa Berganza schloss ihr Studium am Real Conservatorio de Música 1954 summa cum laude ab. Ihre Lehrerin war Lola Rodríguez Aragón, die ihrerseits bei Elisabeth Schumann studiert hatte und eine bemerkenswerte Aufnahme von Enrique Granados’ «Tonadillas» hinterlassen hat. Diese Pädagogin, betonte Berganza, sei für sie das gewesen, was Elvira de Hidalgo für Maria Callas gewesen war. Schon 1955, dem Jahr ihres Konzertdebüts, sang sie in einer Aufnahme von Milláns Zarzuela «La dogaresa» eine kleine Rolle. 1957 debütierte sie in Aix-en-Provence – damals als Mozart-Festival ein Rivale der Salzburger Festspiele – als Dorabella in «Così fan tutte». In der Saison 1957/58 führte sie sich am ...
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Opernwelt 7 2022
Rubrik: Magazin, Seite 72
von Jürgen Kesting
Fast einhundert Jahre alt ist Zofia Posmysz inzwischen, die 1942 nach Auschwitz, später ins KZ Ravensbrück verschleppt wurde. Anneliese Franz, eine ihrer Wärterinnen, starb dagegen bereits 1956, noch bevor ihr der Prozess gemacht werden konnte. Posmysz konnte das nicht wissen, als sie ihre Erlebnisse 1962 in einer Erzählung verarbeitete. Und doch gehört es zu den...
Am Anfang die Dunkelheit. Und ein Klang, der raunend durch den Saal kreist und von dem man zunächst nicht weiß, woher er stammt. Man spürt nur, dass damit eine Atmosphäre der unheilvollen Ahnung heraufbeschworen wird. Wer den Roman «De Bekeerlinge» (zu deutsch: «Die Fremde») von Stefan Hertmans gelesen hat, der Krystian Lada als Grundlage für sein Libretto diente,...
arte
03.07. – 01.25 Uhr
Astor Piazzolla Forever Astor Piazzolla galt als «König des Tangos». Der argentinische Komponist und Bandoneonspieler begründete den Tango Nuevo, indem er den klassischen Tango radikal modernisierte. Anlässlich des 100. Geburtstags von Piazzolla im März 2021 verbindet das Orchestre Philharmonique de Radio France traditionelle und moderne...