Keine Götter, nirgends

Einen Namen hat er sich als Chefdirigent des von ihm mitbegründeten Ensembles «Le Balcon» und zumal als Interpret von Stockhausens Werken für das Musiktheater gemacht. Doch längst wandelt Maxime Pascal daneben auf anderen Wegen. Ein Gespräch über kollektive Prozesse, das vertiefte Hören, Jean Genet und die Faszination Musical

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Herr Pascal, wann und warum wurde das Ensemble «Le Balcon» gegründet?
Es war exakt der 17. November 2008. Das heißt, mit unserer Aufführung des ersten Teils von Stockhausens «Sonntag aus Licht» in der Cité de la musique haben wir kürzlich unser 15-jähriges Jubiläum gefeiert. Das erste Konzert von «Le Balcon» fand nur wenige Meter von hier statt, im Conservatoire de Paris. Wir waren ausnahmslos Studierende und zwar nicht nur Instrumentalisten, sondern auch Sänger, Komponisten, Sounddesigner, Tänzer, Kostümbildner.

Ganz wichtig war es für uns, mit Amplifikationen zu arbeiten, also für jede Spielstätte den perfekten, genau abgestimmten Ton hinzubekommen. Und mit «Licht» realisieren wir nun, 15 Jahre später, eines der komplexesten Werke, das mit Elektronik und Raumklang arbeitet.

Karlheinz Stockhausen starb 2007. Sie haben ihn nicht mehr kennengelernt, aber unmittelbar nach dem Tod des Komponisten ein Ensemble gegründet, das nun erstmals komplett seinen «Licht»-Zyklus aufführt.
Genau! Es gibt da etliche Koinzidenzen. Unser erstes Konzert war noch in kleiner Besetzung mit Stücken von drei Komponisten, die «Le Balcon» mitgegründet haben. Dazu kam Musik von Salvatore Sciarrino und ...

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Opernwelt Februar 2024
Rubrik: Interview, Seite 52
von Jörn Florian Fuchs

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