Im Traumkessel
Das Publikum war verzückt. Da war ein Werk in der Welt, das man nicht kannte, nicht kennen konnte, weil es sich in den Tiefen verstaubter Schubladen verbarg. Dank der unermüdlichen Forschungen des Kunsthistorikers Oskar Hagen wurde der Schatz gehoben, und das nur zwei Jahre nach Ende des Ersten Weltkrieges (in den die Deutschen anfangs mit der allergrößten Begeisterung gezogen waren, aber das ist eine andere Geschichte). Und bald schon verdichtete sich die Ahnung zur Gewissheit, dass dieses Dramma per Musica von 1725 zu den herausragenden Schöpfungen des Meisters zählte.
Zum 100-jährigen Jubiläum der Göttinger Händel-Festspiele sollte «Rodelinda, regina de’ Longobardi» erneut die Bühne des Deutschen Theaters erobern, allein, ein Virus verhinderte es vehement. Nun, sagten sich die Festivalmacher, dann verlegen wir die Feierlichkeiten eben um ein Jahr. Was blieb, war die Vereinbarung zwischen Leitung und Regieteam: Die Inszenierung sollte auf die Zeit der Wiederentdeckung rekurrieren, auf die 1920er-Jahre.
Lag es an dieser vorab verabreichten Fußnote, dass man nicht recht warm wird mit dem, was auf der Bühne geschieht? Möglich ist es, denn Regisseur Dorian Dreher weiß mit den ...
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Opernwelt November 2021
Rubrik: Panorama, Seite 50
von Jürgen Otten
In sein «Wintermärchen» vom Silbersee ließ Georg Kaiser, viel gespielter Dramatiker dieser Jahre, einige Wirklichkeit eingehen. Junge Arbeitslose, denen keine Parolen mehr gegen den Hunger helfen, plündern einen Lebensmittelladen, in dem Lebensmittel weggeworfen werden, um die Preise hochzuhalten. Auf der Flucht wird der Anführer Severin angeschossen. Den...
alpha
07.11. – 21:45 Uhr
Simon Rattle dirigiert Messiaen
14.11. – 21:45 Uhr
Simon Rattle dirigiert Purcell und Haas
21.11. – 21:45 Uhr
Mariss Jansons dirigiert Schostakowitsch
Symphonie Nr. 10
28.11. – 21:45 Uhr
Mariss Jansons dirigiert Beethoven
Symphonie Nr. 5
arte
02.11 – 05:00 Uhr
Mariss Jansons dirigiert ein Galakonzert in Sankt Petersburg
Auf dem Programm:...
Künstlerisch zunehmend erfolglos, aber trotzdem nach wie vor ein gefragter «Markenartikel», nahm der alternde Ruggero Leoncavallo das Angebot der Londoner Music Hall «Hippodrome» gerne an, dort eine halbstündige Kurzfassung seiner «Pagliacci» herauszubringen. Der Erfolg war überwältigend. Zweimal täglich wurde diese Version unter seiner Stabführung gespielt, aus...
