Im Focus der Opernwelt: Juni 2010
Frauen des Fin de Siècle sind angesagt. Besonders die Mischung aus Femme
fatale und Femme enfant, Heilsbringerin und Hure, Objekt und Selbstbehauptung hat viele Komponisten angeregt. Eine ganze Reihe von Opernhäusern (vom puppenstubenhaften Freiberg über das mittlere Kaiserslautern bis zur Semperoper in Dresden) macht derzeit mit schillernden Frauenfiguren bekannt, von denen man bislang (fast) nichts gehört hatte: Franz Schmidts Esmeralda, Alfanos Katjuscha, Korngolds Heliane, Gurlitts Nana.
Zufall? Glücksfall? Trend?
Außerdem in unserem Focus-Teil: Details zur Wiederentdeckung von Grétrys «Andromaque» bei den Schwetzinger Festspielen und zum Start eines neuen «Ring des Nibelungen» an der Oper Frankfurt. Ferner: Martinus selten gespielte «Griechische Passion» in Karlsruhe und Wuppertal – und zwar in zwei höchst unterschiedlichen Fassungen.
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