Hello and Goodbye
Irgendwann geht auch die längste Intendanz mal zu Ende. «Goodbye Nic» hieß es in diesem Jahr in Göttingen – denn bei den Internationalen Händel-Festspielen steht eine Zeitenwende an. Nicholas McGegan, seit 1991 Künstlerischer Leiter des ältesten deutschen Händel-Festivals, verlässt seinen Posten in der niedersächsischen Universitätsstadt und wird die Geschicke des Festivals in die Hände von Laurence Cummings legen. «Teseo» sollte die letzte Oper sein, die er in Göttingen leitete. Amore, gelosia, ira, vendetta – darum geht es hier wie meist bei Händel.
Weshalb der Stoff auch nicht so wichtig ist. In «Teseo» jedenfalls spielt der Mythos um den antiken Helden Theseus kaum eine Rolle. Ohnehin sollte die Oper besser «Medea» heißen, denn die wilde Zauberin ist die beherrschende Figur des Stücks.
Eine Inszenierung (Regie: Catherine Turocy) war kaum auszumachen, dafür ein Kostümfest (Bonnie Kruger) in barockem Stil. Antikisierende Kulissen (Scott Blake), kaum Requisiten und viel Stillstand an der Rampe. Die New York Baroque Dance Company steuerte in kleiner Besetzung etwas Tanz bei. Das alles war nicht besonders aufregend, sorgte aber für einen entspannten Abend. Etwas verwirrend die ...
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Opernwelt August 2011
Rubrik: Panorama, Seite 37
von Johannes Mundry
Was wären wir ohne Silke Leopolds Bücher über Monteverdi und Händel, ohne ihren monumentalen Überblick zum musikalischen Theater des 17. Jahrhunderts? Unter den vielfältigen Forschungsinteressen der Heidelberger Musikwissenschaftlerin nimmt die frühe Operngeschichte besonderen Raum ein. Eine ihrer zentralen und vielsträngig verfolgten Beobachtungen ist, dass Musik...
Ein-, am besten zweimal pro Spielzeit musste Barock sein. Ein bisschen Monteverdi, besonders aber Händel. Und je weiter diese Münchner Renaissance zurückliegt, desto mehr verklären sich jene grellbunten Spektakel, die Sir Peter Jonas damals an Bayerns Staatsoper anrichten ließ. Vor allem wird vergessen: Die Wiederaufnahmen verkauften sich immer schwer. Die...
Eugen Onegin» als Tragödie verfehlten Lebensglücks: So sieht Stefan Herheim Tschaikowskys Szenenfolge, mit der er an der Nederlandse Opera im Rahmen des Holland Festivals debütierte. Das Concertgebouworkest mit seinen überirdisch schönen Hörnern saß im Graben, Mariss Jansons dirigierte. Eine Luxusbesetzung. Manches Bild schärfte die Ohren wie der vorher in dieser...