Helle Farben, große Emotionen
Am Ende wird doch noch Hochzeit gefeiert. Nach Grausamkeiten und Intrigen, Eifersucht und Streit geht Antonio Vivaldis «Dramma per musica» «Tito Manlio» (RV 738) gut aus, ein plötzliches Happy End («lieto fine») beendet das Familiendrama. Dem Auftraggeber in Mantua, Philipp von Hessen-Darmstadt, war solches Glück allerdings nicht beschieden. Er hatte die Oper für die geplanten Hochzeitsfeierlichkeiten mit der Prinzessin Lionara di Guastalla im Dezember 1718 bei seinem Hofkapellmeister Vivaldi bestellt.
Prinz Philipp ließ sich das einiges kosten und engagierte für seine Hofkapelle zusätzliche Instrumentalisten. In nur fünf Tagen stellte Vivaldi die dreiaktige Oper nach dem Libretto des Florentiner Schriftstellers Matteo Noris fertig, das Fest war musikalisch bereitet. Die Braut erschien jedoch nicht, die Vermählung platzte. «Tito Manlio» wurde einige Wochen später zur Eröffnung des Karnevals gespielt.
Trotz ihrer hohen musikalischen Qualität und der äußerst variablen Ariengestaltung gehört diese Oper zu Vivaldis weniger bekannten. Das kann sich aber bald ändern, legen doch gleich zwei Labels beeindruckende Gesamteinspielungen des Werks auf historischen Instrumenten vor. Bei cpo ...
Weiterlesen mit dem digitalen Monats-Abo
Sie sind bereits Abonnent von Opernwelt? Loggen Sie sich hier ein

- Alle Opernwelt-Artikel online lesen
- Zugang zur Opernwelt-App und zum ePaper
- Lesegenuss auf allen Endgeräten
- Zugang zum Onlinearchiv von Opernwelt
Sie können alle Vorteile des Abos
sofort nutzen
Souvenir de Verone – das ist der von Warner gewählte Marketing-Titel auf dem Paket von sechs für den DVD-Gebrauch aufbereiteten Mitschnitten von Opernaufführungen in der Arena von Verona. Alle Produktionen stammen aus den achtziger Jahren: Verdis «Attila», «Nabucco», «Il trovatore», «Aida» und «Otello» samt Puccinis «Tosca». Ein willkommenes Mitbringsel für die...
Die Bassariden», ließ Hans Werner Henze anlässlich einer von Gerd Albrecht geleiteten konzertanten Aufführung in Berlin vernehmen, deren Mitschnitt 1991 auf CD erschien, halte er im Rückblick für sein «wichtigstes Theaterwerk». Er verstehe sie aus der Distanz viel besser, liebe sie auch viel mehr als damals (1965/66), «als ich sie schrieb – hektisch und in einer...
Als man sich im Teatro Colón auf die argentinische Erstaufführung von Alexander Zemlinskys «König Kandaules» vorbereitete, wurde das Haus von Streiks erschüttert (siehe OW 11/2005). Dann schien sich die Lage beruhigt zu haben: Das Colón brachte ohne nennenswerte Probleme eine Wiederaufnahme der auf einem García-Lorca-Stück basierenden Oper «La zapatera prodigiosa»...