Heimgeholt
Aribert Reimanns «Lear» war ursprünglich für die Hamburgische Staatsoper gedacht (vom damaligen Intendanten August Everding in Auftrag gegeben). Es dauerte mehr als dreißig Jahre, bis das weltweit erfolgreiche Stück dort endlich ankam. Die szenisch von Karoline Gruber und musikalisch von Simone Young verantwortete Aufführung wurde in «Opernwelt» durch Jürgen Kesting ausführlich vorgestellt (siehe OW 3/2012). Der Mitschnitt einer Wiederaufnahme liegt nun auf DVD vor.
Es ist die erste DVD des Stücks, da die vom Bayerischen Fernsehen aufgenommene Uraufführungsproduktion mit Dietrich Fischer-Dieskau (offenbar aus rechtlichen Gründen) bislang nur als CD erschienen ist. Die Kameras hatten es angesichts der dunkel gehaltenen Hamburger Bühne von Roy Spahn nicht leicht. Manche Idee (etwa die Arbeit mit menetekelhaften Schriftzügen) verpufft auf dem Bildschirm. Dennoch teilt sich die starke Wirkung mit – vor allem dank Bo Skovhus als kraftvoll-existenzialistischem Lear. Insgesamt wäre ein DVD-Mitschnitt der Inszenierung von Hans Neuenfels (Komische Oper Berlin, siehe OW 1/2010) wünschenswerter gewesen, die in sich vielgestaltiger und hintergründiger war. Im nächsten Jahr wird Reimann ...
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Opernwelt Juli 2015
Rubrik: Hören, Sehen, Lesen, Seite 22
von Stephan Mösch
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Vor vier Jahren widmete sich eine Sektion des 32. Deutschen Romanistentages einem komplexen Thema: «Medienkombination Oper: Romanistik im Dialog mit Medien-, Musik- und Theaterwissenschaftlern». Die acht damals gehaltenen Vorträge liegen nun als Buch vor. Leider wird der dialogwillige Leser schon in der Einführung der beiden Herausgeberinnen Maria Imhof und Anke...
Es ist noch gar nicht lange her, da blamierte sich Stéphane Lissner, als er in einem TV-Quiz Arien identifizieren sollte und vier von fünf nicht erkannte. Das YouTube-Video wurde flugs in der gesamten Szene herumgereicht, und so mancher Opernfreund zeigte sich, gelinde gesagt, überrascht. Wie bitte? Der einstige Chef der Scala, jetzt Intendant der Pariser Opéra...
