Feiner Duft

Katharina Konradi findet «Liebende» bei Mozart, Schubert und Richard Strauss

Nach einem typisch kirgisischen Mädchennamen gefragt, würde man nicht unbedingt an Katharina denken. Sondern eher Aisuluu oder Aksana vermuten – oder Machabat, was im Deutschen «Liebe» heißt. Doch Katharina Konradi, in Kirgisistans Hauptstadt Bischkek geboren und zunächst mit Russisch als Muttersprache aufgewachsen, hat (wolga-) deutsche Wurzeln; mit 15 ging sie mit ihren Eltern nach Hamburg.  Mittlerweile hat die Sopranistin Karriere gemacht.

Zunächst in Wiesbaden engagiert, gehört sie seit 2018 dem Ensemble der Hamburgischen Staatsoper an, sang bereits auf dem Grünen Hügel (den Jungen Hirten im «Tannhäuser») und verkörperte zuletzt Sophie im neuen «Rosenkavalier» an der Bayerischen Staatsoper. Als Liedsängerin wurde ihr bereits zuteil, was man in diesem Genre als höhere Weihen bezeichnet: ein Recital in der Londoner Wigmore Hall. Auch ihr Album handelt, wie bereits der Titel signalisiert, von Liebenden; sie umkreist das Thema mit Liedern von Mozart, Schubert und Richard Strauss.

Konradis Timbre hat einen feinen Duft, die Stimme wirkt schwerelos und federleicht: Im Strauss-Lied «Ich schwebe wie auf Engelsschwingen» beispielsweise scheint sie tatsächlich durch die Zirruswolken ...

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Opernwelt Juni 2021
Rubrik: Hören, Sehen, Lesen, Seite 45
von Gerhard Persché

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