Erstaufführung
Der Urknall geht auf das Jahr 2000 zurück. Damals entstand im Coffeeshop des Wharf Theatre in Sydney die Idee, eine auf Werke des 17. und 18. Jahrhunderts spezialisierte Opernkompanie ins Leben zu rufen. Die Akteure: der musikbegeisterte Unternehmer Ken Nielsen und ein paar engagierte junge Musiker – darunter die heutige Geschäftsführerin der Pinchgut Opera, Alison Johnson, sowie der Cembalist, Musikologe und aktuelle Künstlerische Leiter, Erin Helyard. Ihr Credo lautete «prima la musica».
Den Namen Pinchgut entlehnten die Gründer der volkstümlich-liebevollen Bezeichnung für Fort Denison, einer auf einer kleinen Insel in Sydney Harbour gelegenen ehemaligen Befestigungsanlage, die auch ein Gefängnis beherbergte.
Die erste Spielzeit bestritt die Kompanie 2002 mit einer Produktion von Händels «Semele» in der damals noch recht neuen City Recital Hall am Angel Place, wo Pinchgut noch heute residiert – keine ganz unkomplizierte Geburt, da die gesamte Beleuchtung eigens installiert werden musste und sich die Sets zwischen den einzelnen Vorstellungen nicht abbauen ließen. Doch Pinchgut entwickelte sich prächtig und gestaltete fortan allsommerlich (sprich: im Dezember, während der ...
Weiterlesen mit dem digitalen Monats-Abo
Sie sind bereits Abonnent von Opernwelt? Loggen Sie sich hier ein
- Alle Opernwelt-Artikel online lesen
- Zugang zur Opernwelt-App und zum ePaper
- Lesegenuss auf allen Endgeräten
- Zugang zum Onlinearchiv von Opernwelt
Sie können alle Vorteile des Abos
sofort nutzen
Opernwelt Januar 2019
Rubrik: Magazin, Seite 67
von John Carmody
Es ist eine lange, intensive Beziehung, die Leoš Janáček mit Brünn verbindet. In dieser Stadt, wo sich noch heute zahlreiche (architektonische) Relikte längst verblichenen kakanischen Glanzes auffinden lassen, verbrachte er den größten Teil seines Lebens. Acht seiner neun Bühnenwerke erlebten in Brno ihre Uraufführung, eines der 16 (!) Theater trägt seinen Namen. ...
Das letzte Wort ist noch nicht gesungen. Etwas mehr als die Hälfte des Textes, der ihn seit einer gefühlten Ewigkeit umtreibt, hat György Kurtág nun «vertont». Aber natürlich ist er mit «Fin de partie» nicht fertig. Mit dieser stockenden, komischen, lakonisch atmenden Sprachmusik Samuel Becketts, der er 1957 in Paris erstmals begegnete, kurz nach der Uraufführung...
Die 1823 in Venedig uraufgeführte «Semiramide» ist die letzte, größte und – mit fast vier Stunden Spieldauer – längste Oper, die Rossini für Italien schrieb. Das verworrene Sujet um die babylonische Königin Semiramis, die mit Hilfe ihres Geliebten Assur ihren Gatten Nino getötet hat und an seiner Stelle regiert, bevor schließlich ihr Sohn Arsace den Vater rächt,...