Eine Frage der Reihenfolge

Fragen an Sandra Wilgenbusch, Referentin des Arbeitskreises Kultursponsoring, einer Initiative des ­Kulturkreises der deutschen Wirtschaft im Bundesverband der Deutschen Industrie e. V.

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Warum ist es für Firmen interessant, Kultur zu fördern?
Zunächst muss man Kultursponsoring kurz definieren: Der Begriff wird ja oft sehr weit gefasst, wenn man dazu zum Beispiel auch Spenden oder mäzenatische Mittel zählt. Kultursponsoring ist im Gegensatz zur Spende eine Zusammenarbeit von Unternehmen und Kulturinstitutionen, in der das Unternehmen für seine finanziellen oder materiellen Leistungen an die künstlerische Einrichtung eine vorher vereinbarte Gegenleistung erhält. Ich glaube allerdings, dass diese Unterscheidung immer unwichtiger wird.

Es kommt nur darauf an, wie die Förderung vom Unternehmen kommuniziert wird: Kultursponsoring wird meist in einen größeren Kontext gehoben. Das bedeutet, Sponsoring, Spenden und andere Aktivitäten werden als Corporate Citizenship in einer einheitlichen Strategie zusammengefasst. Diese Tradition des gesellschaftlichen Engagements ist in Deutschland eine lange, wenn sie auch zunächst nicht unter diesen Begriffen bekannt war. Beste Beispiele sind deutsche Großunternehmen, die an ihren Unternehmens­stand­orten und für ihre Mitarbeiter schon sehr lange Kultur fördern und unterstützen, wie zum Beispiel in Leverkusen Bayer oder in Ludwigshafen ...

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Opernwelt Januar 2006
Rubrik: Thema, Seite 40
von Robert Jungwirth

Vergriffen
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