Ein großer Spaß

Fux: La Corona d’Arianna in Graz beim Styriarte Festival

Opernwelt - Logo

Graz gilt als italienischste Stadt Österreichs und lockt mit pittoreskem Barock, einigen Perlen modernster Architektur, südlichem Flair und Lebensart. Seit 1985 zählt die alljährlich stattfindende Styriarte zu den Säulen des reichen Kulturlebens in der steiermärkischen Kapitale; prägende Figur des Festivals war lange der in Graz aufgewachsene Nikolaus Harnoncourt. Seit 1990 ist Mathis Huber Intendant. Er hat sich zur Aufgabe gemacht, die Opern des Barockkomponisten Johann Joseph Fux auszugraben und im Rahmen des Festivals zu präsentieren.

Fux war, so Huber, ein «steirischer Bauernbub mit verblüffender Karriere, der es als Hofcompositeur in Wien zur Nummer eins der Musikwelt brachte. Die Hofkapelle war damals die größte musikalische Einheit der Welt, da waren über 100 Angestellte, nur für die Hofmusik!» Und die Opern aus Fux’ Feder ein sehr exklusives Vergnügen. Anders als Händel musste er nicht für einen breiten Geschmack komponieren, sondern «nur» für das geschulte Ohr des kundigen Kaisers und seiner adeligen Gäste. Etwa 200 bis maximal 400 Menschen kamen in den Genuss seiner Opern, dann verschwanden sie im Archiv und wurden nie wieder aufgeführt – bis jetzt. 

In diesem Jahr ist ...

Weiterlesen mit dem digitalen Monats-Abo

Sie sind bereits Abonnent von Opernwelt? Loggen Sie sich hier ein
  • Alle Opernwelt-Artikel online lesen
  • Zugang zur Opernwelt-App und zum ePaper
  • Lesegenuss auf allen Endgeräten
  • Zugang zum Onlinearchiv von Opernwelt

Sie können alle Vorteile des Abos
sofort nutzen

Digital-Abo testen

Opernwelt 8 2022
Rubrik: Panorama, Seite 48
von Regine Müller Premiere: 26. Juni 2022

Weitere Beiträge
Offenes Kunstwerk

Für gewöhnlich sitzt man im Theater auf seinem Platz und harrt der Dinge, die da kommen. Flanieren geht nur in der Pause. Dass es in Susanne Kennedys Version von Philip Glass’ Oper «Einstein on the Beach» am Theater Basel anders sein wird, erfährt man schon beim Einführungsvortrag: «Das ist ein Abend, den man sich selbst baut», heißt es da. Ein Fall von immersivem...

Herr Harald

Allein der erste Satz: zauberhaft. Lakonisch, poetisch, direkt. «Da ist er.» Und dann sein Name. «Herr Harald». Herr Harald hat keinen Nachnamen, aber eigentlich hat er auch keinen Vornamen. Er ist eben – «Herr Harald». Er selbst nennt sich einen Opernliebhaber, aber das ist ein wenig untertrieben, weil Herr Harald von der Musik, die er hört, doch mehr versteht,...

Anleitung zum Selbstsein

Ein junger Mann imaginiert sich die Welt – seine Welt; mit der kalten Realität da draußen hat sie nur wenig gemein. Dafür schilt ihn seine Mutter einen Lügner. Dabei hat doch gerade sie ihm als Kind all jene Märchen erzählt, die seine Fantasie so sehr beflügelt haben. Ja, ein Kind ist dieser Mann geblieben, als viril attraktives «Big Baby» stapft er noch immer...