Comme ci, comme ça!
Als Liedsänger hat sich der griechische Bariton Tassis Christoyannis auf das französische Repertoire der «Mélodie» spezialisiert. Nach vier vorausgegangenen (Félicien David, Benjamin Godard, Édouard Lalo und Camille Saint-Saëns gewidmeten) CDs, die alle beim Label Aparte erschienen sind, überrascht er nun mit einer ausgesprochenen Rarität. Den Namen Fernand de La Tombelle (1854-1928) noch nie gehört zu haben, ist keine Schande – der «Bielefelder Katalog» listet ganze drei CDs auf.
Als Schüler des großen Organisten Théodore Dubois ist der stilkonservative La Tombelle hauptsächlich mit Orgel- und Kammermusik hervorgetreten. Daneben hat er etwa hundert Mélodies geschrieben, in denen, der französischen Tradition entsprechend, die Deklamation des Wortes im Vordergrund steht.
Christoyannis hat für sein Programm 23 Stücke ausgewählt, die einen guten Überblick über La Tombelles Liedschaffen geben. Ein durchkomponierter und sprachnaher, schlichter Gesang, wie er ihn bei Gounod lernen konnte, dominiert. Aber gerade die wenigen strophischen Lieder gehören mit ihrem mal archaisch-folkloristischen, mal chansonhaften Ton zu den reizvollsten der Sammlung – etwa das «Sonnet» im Rokoko-Ton, das ...
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Opernwelt Juli 2017
Rubrik: Hören, Sehen, Lesen, Seite 27
von Uwe Schweikert
58. Jahrgang, Nr 7
Opernwelt wird herausgegeben von
Der Theaterverlag – Friedrich Berlin
ISSN 0030-3690
Best.-Nr. 752302
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Andrea Kaiser...
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Händels Heldinnen, die Mutterrollen ausgenommen, sind anders. Sie sind autarker, stärker, stolzer als all jene Besiegten, Verratenen und Verkauften, die Catherine Clément einst besang (und dies mit der steilen These verband, die Oper sei ein Ort, an dem die Vernichtung der Frau beinahe ritualhaft zelebriert werde). Sind erhaben wie Rodelinda, widerborstig wie...
