Britten: A Midsummer Night´s Dream
Stefan Soltesz, Chef der Essener Philharmoniker und Intendant des Aalto-Musiktheaters, mag im Kreise seiner Untergebenen als gnadenloser Tyrann verschrien sein, doch seinen Laden hat er, wenn es um die künstlerische Qualität der angebotenen Produkte geht, fraglos zu einer der verlässlichsten Adressen in der deutschen Opernlandschaft gemacht. Und das keineswegs nur, so lange er selbst den Stab im Graben führt.
Jüngstes Beispiel für das hohe Niveau des Essener Hauses: ein vom Ersten Kapellmeister Pietro Rizzo musikalisch wunderbar delikat ausgeleuchteter, in warme Pastellfarben getauchter «Midsummer Night's Dream», an dem Benjamin Britten und (sein Co-Autor) Peter Pears gewiss ihre Freude gehabt hätten.
Der klanglichen Prägnanz entspricht zudem eine narrative Klarheit, die selbst solchen Zeitgenossen, welche mit Shakespeares Komödie (der Vorlage der 1960 in Aldeburgh erstmals vorgestellten Britten-Oper) nicht vertraut sind, die verschachtelten Handlungsebenen auf Anhieb erschließt. Michael Schulz sowie seine Ausstatter Dirk Becker und Renée Listerdal kehren vor allem den märchenhaften Zauber des Werks hervor – in einem Raum, der diverse Zeitschichten geschickt ineinander blendet. ...
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