Bloß nicht verstummen
Eigentlich wollte sich Helga Rabl-Stadler nach dem Jubiläumssommer in den bewegten Ruhestand zurückziehen. Doch dann warf Corona alle Planungen über den Haufen: Das Programm, mit dem die Gründung der Salzburger Festspiele vor 100 Jahren gefeiert werden sollte, musste drastisch reduziert, ein großer Teil der Veranstaltungen verschoben werden. So wird die gelernte Journalistin, ehemalige Parlamentarierin und Unternehmerin, die den Festspielbetrieb seit 1995 als Präsidentin steuert, eben bis 2021 weitermachen – auf Wunsch ihres Intendanten Markus Hinterhäuser.
Der Zukunft sieht die durch manche Kontroversen und Konflikte gestählte «Ermöglicherin» sorgenvoll-zuversichtlich entgegen. Eine Beschreibung, die auch zur Bilanz einer mit arbeitswütigem Charme und entschlusskräftiger Klarsicht gesegneten Kämpfernatur passt, die den fordernden Job inzwischen länger ausfüllt als sieben ihrer acht Amtsvorgänger
Frau Rabl-Stadler, wir leben in einer Zeit gravierender Umbrüche – was sagt eine Festspielpräsidentin, die 25 Jahre im Amt ist, viele Turbulenzen durchzustehen hatte, sich selbst aber als «unerschütterliche Optimistin» bezeichnet, auf die Frage, wie es in einem Vierteljahrhundert um ...
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Opernwelt Jahrbuch 2020
Rubrik: Helga Rabl-Stadler, Seite 116
von Albrecht Thiemann
Die Frage führt ins Innerste unser Wahrnehmung von Kunst und Leben: «Welche Rolle spielt Musik für die Menschen und deren Weltbeziehung?» Martin Pfleiderer und Hartmut Rosa stellen sie an den Beginn ihrer erhellenden, in der Juli-Ausgabe der Zeitschrift «Musik und Ästhetik» erschienenen Betrachtungen über «Musik als Resonanzsphäre». Bereits in den einleitenden...
Kein anderes Werk des Standardrepertoires weckt so viel geballtes Unbehagen wie Beethovens einzige Oper «Fidelio». Gibt man nicht gleich dem Komponisten selbst die Schuld, indem man dem Theaterfremden die Begabung zum Opernschreiben rundweg abspricht, so mindestens den beteiligten Librettisten, denen es selbst in drei Anläufen nicht gelungen sei, ein dramatisch...
Als Wolfgang Amadeus Mozart 1790 zur Kaiser-Krönung Leopolds II. nach Frankfurt reiste, erhoffte er sich über die Anerkennung hinaus auch finanziellen Gewinn, doch das Ergebnis war «in betreff des Geldes mager». Und Mozart, der immerhin die Klavierkonzerte KV 459 und 573 gespielt hatte, reagierte verärgert: «Übrigens sind die Leute hier noch mehr Pfennigfuchser als...