Ausblicke für Aficionados
Wenn der südamerikanische Sommer zu Ende geht, erwacht die Opernszene in Buenos Aires. Aus rund vierzig Produktionen kann das Publikum in der Spielzeit 2006/07 wählen – und diese Angebote sind keineswegs auf das einzige über Argentinien hinaus bekannte Haus, das Teatro Colón, beschränkt. Schon deshalb nicht, weil das Colón sein Stammquartier von Oktober dieses Jahres bis April 2008 nicht wird nutzen können. In diesem Zeitraum soll die vor einigen Jahren begonnene Instandsetzung mit der Renovierung von Bühne und Auditorium abgeschlossen werden.
Die politischen Umstände sind günstig: Im März musste Bürgermeister Aníbal Ibarra seinen Hut nehmen, weil seine Verwaltung für die hohe Zahl von einhundertneunundsechzig Opfern verantwortlich gemacht wurde, die ein Feuer in einer Diskothek vor eineinhalb Jahren gefordert hatte. Sein Nachfolger Jorge Telerman stand zuvor an der Spitze des Kulturressorts der Stadt. Die nun für Kultur verantwortliche Politikerin Silvia Farjat – sie ist mit der baulichen Sanierung des Teatro Colón seit langem befasst – bestätigte inzwischen die Führungsspitze des Hauses: Leandro Iglesias bleibt Generaldirektor, Marcelo Lombardero zeichnet für das ...
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Der Beginn gehört Brünnhilde allein. Leise, auf Zehenspitzen stiehlt sie sich im Dunkel der Nacht zwischen den vier turmhohen, fast schon leer geräumten Regalen einer in Auflösung begriffenen Bibliothek hindurch und beginnt zu lesen, noch bevor im Orchestergraben die Tiefen des Rheins überhaupt zu sprudeln beginnen und der urzeitliche Mahlstrom die ersten...
Erstaunlich, dass dieser «Don Quijote» nach seiner erfolgreichen Premiere in Spanien fünf Jahre gebraucht hat, um erstmals auf einer deutschen Opernbühne aufzutauchen. Das Werk hat nämlich alles, um zu einem – allerdings anspruchsvollen – Repertoirestück zu werden. Der Zugriff Halffters und seines Librettisten Andrés Amorós auf den alten Stoff ist bestimmt von...
Das Cottbuser Staatstheater hat sich unlängst einen Deus ex machina zugelegt – er hört auf den Namen Tamino. Gleich nach der Ouvertüre fällt er, ein Bruchpilot mit ledernem Fliegerkäppi, vom glühbirnenflammenden Bühnenhimmel, um eine in ramponierten Beziehungskisten erstarrte Kommune aufzumischen, die man eher bei Beckett oder in der Rocky Horror Picture Show als...